In nur zehn Monaten realisierte die kommunale Unnaer Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) in Kamen ein dreigeschossiges Wohnhaus mit elf barrierefreien Wohnungen. Das Gebäude verbindet höchste Energieeffizienz mit klimafreundlichen Materialien und bietet Wohnkomfort für alle Generationen. Vier Wohneinheiten wurden von der NRW.BANK mit Mitteln der Wohnraumförderung des Landes gefördert.

Das dreigeschossige Gebäude in Kamen-Mitte wurde in einer nachhaltigen Holz-Hybrid-Bauweise errichtet.
Vier Wohneinheiten sind öffentlich gefördert.

Schneller geht es kaum: Nach der Grundsteinlegung im November 2021 konnten die ersten Mieterinnen und Mieter bereits im September 2022 ihr neues Zuhause Am Kalthof in Kamen-Mitte beziehen – und das trotz unterbrochener Lieferketten während der Corona-Pandemie. Ein großer Erfolg für die UKBS, die unter diesen herausfordernden Bedingungen in Rekordzeit elf barrierefreie Wohnungen mit 1,5 bis 4,5 Zimmern auf einer Gesamtfläche von 1.078 Quadratmetern realisiert hat. Möglich wurde dies vor allem durch die serielle Bauweise: Einzelne Baumodule – von Wand- und Deckenelementen über komplette Außenfassaden mit Balkonen bis zu voll ausgestatteten Bädern – wurden bereits in den Produktionshallen der Hersteller vorgefertigt und anschließend vor Ort montiert.

Kamen-Mitte zeichnet sich durch eine vielfältige Struktur aus, in der ältere Wohn- und Gewerbeflächen nach und nach durch Neubauprojekte ergänzt oder durch kreative Umnutzungen aufgewertet werden. Mit der Wohnanlage Am Kalthof, die auf einer von der UKBS erschlossenen Brachfläche entstanden ist, hat der kommunale Bauträger bereits mehrere Projekte in diesem Stadtteil realisiert. Es ist ein weiterer Mosaikstein bei der Schaffung von bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum.

Innovative Holz-Hybrid-Bauweise

Das Gebäude wurde in einer nachhaltigen Holz-Hybrid-Bauweise errichtet, bei der vorgefertigte Holzelemente um einen massiven Betonkern verbaut wurden. Diese Konstruktion verbindet die Tragfähigkeit von Beton mit den ökologischen Eigenschaften von Holz und dient als stabile Basis für Fundamente, Treppenhäuser, Aufzüge und Deckenkonstruktionen. Der Baustoff Holz spielt eine zentrale Rolle: Als nachwachsender und vollständig recyclingfähiger Rohstoff verbessert er die Ökobilanz des Hauses. Darüber hinaus reguliert er durch seine thermischen Eigenschaften auf natürliche Weise die Luftfeuchtigkeit und trägt dank seiner Dämmeigenschaften zu einer angenehmen Raumtemperatur bei.

„Mit der Holz-Hybrid-Bauweise setzen wir auf ein ökologisches Konzept, das den CO₂-Fußabdruck deutlich reduziert“, erklärt Matthias Fischer, Geschäftsführer der UKBS. „Durch die Kombination von nachwachsendem Holz und anderen umweltfreundlichen Materialien senken wir den Energieverbrauch und schaffen bezahlbaren Wohnraum für alle Generationen.“

Die zentrale Heizungsanlage sorgt für effiziente
Wärmeversorgung und kommt ohne fossile Brennstoffe aus.

Klimafreundliche Energieversorgung senkt
Verbrauch

Das Wohnhaus kommt komplett ohne fossile Brennstoffe aus. Eine zentrale Heizungsanlage sorgt für eine effiziente Wärmeversorgung: Die Grundwärme und die Erwärmung des Frischwassers werden durch eine Luftwärmepumpe erzeugt, bei Spitzenlasten liefert eine Sole-Wärmepumpe zusätzliche Energie. Ergänzt wird das System durch Solarthermie, was den Verzicht auf fossile Energieträger ermöglicht und den CO₂-Ausstoß erheblich reduziert.

Dadurch können die Nebenkosten deutlich gesenkt werden – angesichts steigender Energiepreise ein entscheidender Vorteil. „Projekte wie dieses zeigen, dass der Wohnungsbau einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in unserer Region leisten kann“, sagt Thomas Stausberg, Bereichsleiter Wohnraumförderung der NRW.BANK. „Die Nutzung regenerativer Energiequellen und die hohe Energieeffizienz der Wohnungen schonen nicht nur die Umwelt, sondern ermöglichen auch langfristig bezahlbares Wohnen“.

Moderne Ausstattung für zeitgemäßes Wohnen

Die geförderten zwischen 57 und 94 Quadratmetern großen Wohnungen verfügen über Balkone oder Terrassen. Alle Fenster und Balkontüren sind mit Rollläden oder Sonnenschutz ausgestattet. Zur Mobilitätsinfrastruktur gehören PKW-Stellplätze mit E-Ladestationen und 22 Fahrradstellplätze im Außenbereich und im Keller. Ein Glasfaseranschluss sowie Multimediaanschlüsse in den Wohn- und Schlafräumen sorgen für die digitale Anbindung.

Alle Wohnungen sind barrierefrei. Ältere Mieterinnen und Mieter profitieren von dem Programm „Wohnen mit Service“.

Individuelle Unterstützung für Senioren

Mit dem Programm „Wohnen mit Service“ bietet die UKBS gezielte Hilfe für Mieterinnen und Mieter ab 70 Jahren, die Unterstützung im Alltag benötigen. Bei Bedarf können haushaltsnahe Dienstleistungen wie Wäschepflege, Reinigung, Einkaufen und Botengänge bis zu zehn Stunden im Monat zu subventionierten Preisen in Anspruch genommen werden. Ziel ist es, ein selbstbestimmtes Wohnen auch im Alter zu ermöglichen. „Moderner Wohnkomfort und soziale Anforderungen lassen sich gezielt miteinander verbinden – und das generationenübergreifend“, betont Thomas Stausberg. „Die öffentliche Wohnraumförderung leistet dazu einen wichtigen Beitrag.“

 

Stand: 07.01.2024

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