Neue und nachhaltig gebaute Wohnquartiere leisten wie sanierte Bestandsgebäude einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Wie attraktives Wohnen mit bestmöglicher Energieeffizienz kombiniert werden kann, zeigt die kommunale Wohnungsbaugenossenschaft Lünen eG (WBG): Ihr neues Quartier Schützenhof erfüllt den KfW-55-Standard und ist auch sonst wegweisend für modernen Siedlungsbau.

Eingangsbereich des Schützenhofs Lünen, ein modernes Wohnquartier, helle Fassade
Schützenhof Lünen

Nahe der Innenstadt in Lünen hat die WBG auf einer 29.000 Quadratmeter großen Brachfläche ein neues Wohnquartier errichtet: Dort entstand der Schützenhof, der die starke Nachfrage nach barrierearmen, aber auch günstigen Wohnungen befriedigt. „Es gibt in Lünen überproportional viele alte Menschen“, sagt Geschäftsführer Rainer Heubrock. Das neue Quartier verfügt über eine Tagespflegeeinrichtung, einen Kindergarten und 170 Wohneinheiten, darunter 88 Wohnungen einschließlich zweier Gruppeneinrichtungen mit jeweils fünf Wohnungen, die über die Wohnraumförderung der NRW.BANK gefördert wurden. Darüber hinaus finden hier auch Familien ein neues Zuhause. Damit ist der Schützenhof unabhängig von Einkommen oder der individuellen Lebenssituation zu einem attraktiven Quartier geworden.

Architektur sorgt für Energieeffizienz

 

Besonderes Augenmerk gilt der Energieeffizienz. Durch Wärmerückgewinnungsanlagen, Wärmedämmputz, Dreifach-Verglasung und 30 Zentimeter dicke Dämmung der Flachdächer entsprechen die mit Fernwärme versorgten Gebäude dem sehr guten KfW-55-Standard. Auch die Architektur trägt zur Effizienz bei: „Wir haben  relativ kompakt gebaut, damit das Gebäude durch kleinere Fassadeanteile weniger Wärme verliert“, sagt Heinrich Moch, technischer Leiter der WBG.

Klima schützen, Kosten senken

Die Verdichtung von Wohnraum im größeren Maßstab verbessert die Energieeffizienz in Quartieren deutlich, davon ist auch Dirk Mobers von der EnergieAgentur.NRW überzeugt. „Dann können Nahwärmekonzepte zum Tragen kommen“, erklärt der Energieexperte. Das heißt: Ein zentraler Wärmeerzeuger beliefert über ein eigens angelegtes Nahwärmenetz mehrere Gebäude. Nicht alle Häuser und Wohnungen brauchen eigene Heizungsanlagen. Das erhöht die Effizienz, schont die Umwelt und spart Kosten – insbesondere, wenn KWK-Anlagen gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen oder klimaneutrale Anlagen mit Holzpellets eingesetzt werden.

„Kommunen können solche Verdichtungen mit Nahwärmenetzen ebenso wie eine energieeffiziente südliche Ausrichtung der Gebäude in Bebauungsplänen festschreiben“, betont Mobers. Für ihn ist Stadtentwicklung ohne Energieeffizienz nicht mehr denkbar. Die Vorteile liegen auf der Hand: Neben dem positiven Effekt für das Klima geht höhere Energieeffizienz immer einher mit niedrigeren Energiekosten, wodurch neue oder sanierte Quartiere für Wohnungssuchende interessant werden. Energieeffizienz und damit weniger Emissionen verbessern zugleich auch immer das Mikroklima. „Außerdem können die Kommunen so durch Planung und Steuerung erheblich dazu beitragen, die Klimaschutzziele des Landes zu erreichen“, so Mobers. Nicht zuletzt gehen solche Maßnahmen mit einer architektonischen Aufwertung einher, die auch auf das Umfeld ausstrahlt.

Wegbereiter in Sachen Energieeffizienz

Dabei helfen öffentliche Förderprogramme und Unterstützungsangebote. Die NRW.BANK fördert zum Beispiel über ihre Wohnraumförderung und mit dem Darlehen NRW.BANK.Gebäudesanierung energetisches Bauen und Sanieren. Die KfW bezuschusst Quartierskonzepte und Sanierungsmanager im Programm „Energetische Stadtsanierung“. Und die EnergieAgentur.NRW hat im Rahmen des Projekts „AltBauNeu“ ein Konzept für Kommunen entwickelt, um in Quartieren verschiedene Eigentümer zur energetischen Sanierung zu bewegen. Mobers: „Das ist vielleicht mühselig, aber überzeugend – vor allem wenn große Wohnungsanbieter wie die WBG Lünen in Sachen Energieeffizienz vorangehen.“

Stand: 25. Januar 2021

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