Düsseldorf/Münster, 8. April 2025
Die NRW.BANK hat im Jahr 2024 insgesamt Fördermittel in Höhe von 11,4 Milliarden Euro vergeben. Damit liegt sie in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (11,8 Mrd. €, - 3%) und knackt zusätzlich eine besondere Marke: Seit ihrer Gründung im Jahr 2002 hat sie ein Gesamtfördervolumen in Höhe von 202 Milliarden Euro vergeben.
Die Nachfrage im Förderfeld Wohnraum hat 2024 erneut eine Bestmarke erreicht, nachdem sie bereits im Vorjahr stark angestiegen war. Das Neuzusagevolumen lag hier insgesamt bei 4,5 Milliarden Euro und damit 20% über dem Vorjahr (Vj. 3,8 Mrd. €). Grund waren besonders günstige Konditionen, wodurch sich die Förderung im gestiegenen Marktzinsumfeld noch attraktiver darstellte.
Neben der finanziellen Unterstützung bietet die NRW.BANK auch eine kostenlose Finanz- und Förderberatung an. Im Rahmen dieser wichtigen Zusatzleistung wurden im Jahr 2024 49.330 Beratungsgespräche geführt (Vj. 49.700).
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Gesamtfördervolumen seit 2002

„Geförderter Wohnraum ist wichtig wie nie. Das zeigt sich nicht nur am enormen Bedarf in der Bevölkerung, sondern auch in der Förderung“, sagte Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK, im Rahmen des Jahrespressegesprächs. „Dass wir hier eine erneute Bestmarke erzielen konnten, zeigt, dass es uns gelungen ist, einen wichtigen Förderimpuls in einem bedeutsamen Thema zu setzen.“
2025 plant die Förderbank auch einen starken Impuls in der Wirtschaftsförderung zu setzen, um hier die Investitionsbereitschaft weiter anzuregen. Im Mai 2025 launcht sie das neue Programm NRW.BANK.Invest Zukunft, das einen bis zu zwei Prozentpunkte niedrigeren Zins im Vergleich zum Marktzins und für kleine und mittlere Unternehmen zusätzlich einen bis zu 20%igen Tilgungsnachlass bietet. Die deutliche Unterstützung finanziert die NRW.BANK vollständig aus eigenen Mitteln, der Steuerzahler wird also nicht belastet.
Eckhard Forst dazu: „Nach Corona und Energiekrise steht die Wirtschaft erneut vor großen strukturellen Herausforderungen. Gleichzeitig sind Investitionen wichtiger denn je – beispielsweise in innovative Technologien, digitale Geschäftsmodelle und die Umstellung auf erneuerbare Energien. Mit unserem neuen Programm stellen wir sicher, dass sich Investitionen für Unternehmen schnell amortisieren. Wir sind überzeugt, dass es uns damit gelingt, einen wichtigen Impuls zu setzen, um den Fortschritt im Land zu beschleunigen. Denn eines ist klar: Investitionen tätigen Unternehmen nur dann, wenn es für sie auch wirtschaftlich ist.“
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Förderberatungen
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nachhaltige Bonds
Zu den einzelnen Förderfeldern im Detail
Im Förderfeld Wohnraum konnte die NRW.BANK ein Neuzusagevolumen von 4,5 Milliarden Euro (Vj. 3,8 Mrd. €, +20%) verzeichnen. Die Nachfrage erreichte damit eine neue Bestmarke.
Vom Volumen her besonders stark war erneut die öffentliche Wohnraumförderung des Landes und der NRW.BANK 2024. Das Neuzusagevolumen stieg um 8,6 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro und erreichte damit ein neues Rekordergebnis (Vj. 2,1 Mrd. €).
Die eigenen Wohneigentumsprogramme der NRW.BANK, die diese aus eigenen Mitteln zur Verfügung stellt, wurden 2024 stärker nachgefragt als je zuvor. Das Volumen lag insgesamt bei 673,7 Millionen Euro (Vj. 93,0 Mio. €, +>100%). Grund für diesen enormen Anstieg sind die guten Konditionen. Nachdem die Förderbank diese bereits Ende 2023 verbessert hatte, hat sie 2024 die Zinssätze noch weiter verbilligt, Förderhöchstbeträge heraufgesetzt, sowie noch längere Laufzeiten eingeführt und Anschlussfinanzierungen ermöglicht.
Seit Anfang 2024 sind die NRW.BANK-eigenen Wohneigentumsprogramme auch auf der Finanzierungsplattform Europace implementiert, über die bereits im ersten Jahr 24,1% des abgeschlossenen Volumens lief. Insgesamt hat die NRW.BANK 26% und damit mehr als ein Viertel des Volumens der eigenen Wohneigentumsprogramme über Finanzierungsplattformen abgesetzt.
Eckhard Forst: „Der Kauf von Produkten über digitale Plattformen entspricht der Lebenswirklichkeit der Menschen in allen Bereichen – das wird zunehmend auch bei Finanzprodukten erwartet. Durch Kooperationen mit Fintechs wie Europace wird Förderung digitaler, einfacher und lebensnäher, wir bringen sie quasi nach Hause auf die Couch.“
Im Förderfeld Wirtschaft hat die NRW.BANK Unternehmen und Gründende in Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 2,7 Milliarden Euro unterstützt (Vj. 3,2 Mrd. €, -16%). Das Volumen liegt damit wieder etwa auf dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 (2,7 Mrd. €). Punkten konnten die Transformations- und Innovationsprogramme: In den Programmen NRW.BANK.Effizienzkredit, NRW.BANK.Digitalisierung und Innovation und NRW.BANK.Elektromobilität lag das Volumen bei insgesamt 291,9 Millionen Euro, im Vorjahr waren es noch 252,4 Millionen Euro (+16%).
Gut haben sich die Eigenkapitalfinanzierungen entwickelt: Hier ist der Bestand an Finanzierungszusagen von 667,5 Millionen Euro auf 713,5 Millionen Euro gewachsen (+6,9%).
Ausblick: Damit sich Investitionen für Unternehmen zukünftig schneller amortisieren und um die Investitionsbereitschaft weiter anzukurbeln, startet die NRW.BANK am 19. Mai 2025 einen neuen Transformationskredit: NRW.BANK.Invest Zukunft. Das Programm wird mit einem bis zu 2 Prozentpunkte niedrigeren Zinssatz im Vergleich zum Marktzins ausgestattet sein. Kleine und mittlere Unternehmen erhalten zusätzlich einen Tilgungsnachlass von 5, 10 oder 20 Prozent – abhängig von Investitionshöhe und Unternehmensgröße. Die maximale Darlehenssumme beläuft sich auf zehn Millionen Euro. Bei einer durchschnittlichen Darlehenssumme von 500.000 Euro und einer Laufzeit von 10 Jahren kann ein kleines Unternehmen bis zu 170.000 Euro sparen. Die Faustformel lautet: Je kleiner ein Unternehmen ist und je mehr es in Transformation investiert, desto höher ist die Ersparnis bei den Finanzierungskosten.
Im Förderfeld Infrastruktur/Kommunen hat die NRW.BANK 2024 4,3 Milliarden Euro vergeben und damit 12 Prozent weniger als im Vorjahr (4,8 Mrd. €). Hauptgrund für die verhaltene Inanspruchnahme war der hohe EU-Referenzzins, der dazu geführt hat, dass beihilfefreie Konditionen, beispielsweise im Förderprogramm NRW.BANK.Infrastruktur, höher waren als die Konditionen der am Markt erhältlichen Finanzierungen. Gut entwickelt hat sich das Fördervolumen in den wichtigen Sektoren Bildung und öffentlicher Nahverkehr. 487,5 Millionen Euro hat die Förderbank über verschiedene Programme in die Bildungsinfrastruktur Nordrhein-Westfalens gesteckt und damit 21,3 Prozent mehr – im Vorjahr waren es 401,8 Millionen Euro. Rund 10 Prozent davon entfielen auf Kitas – im Vorjahr waren es 4,7 Prozent. In den öffentlichen Nahverkehr flossen 489,4 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 171,3 Millionen Euro (+>100%).
Green- und Social Bonds
Die Refinanzierung der NRW.BANK steht auf soliden Füßen und sorgt dafür, dass die Förderbank weitgehend haushaltsunabhängig ist. Knapp 25 Prozent des Funding läuft über grüne und soziale Anleihen. Im Förderjahr 2024 hat die NRW.BANK einen Green Bond und zwei Social Bonds emittiert.
Letztere begibt die Förderbank seit 2020 – insgesamt hat sie seitdem zehn Bonds mit einem Gesamtvolumen von gut 6,6 Milliarden Euro begeben. Mit den Social Bonds refinanziert sie Finanzierungen von Investitionen, die zur Entstehung oder zum Erhalt von Arbeitsplätzen, zur Schaffung privaten Wohneigentums für Familien mit niedrigen und mittleren Einkommen und zur Finanzierung von Krankenhäusern und hier insbesondere von Unikliniken in Nordrhein-Westfalen beitragen.
Green Bonds begibt die NRW.BANK seit 2013 – damals als europaweit erste regionale Förderbank. Bis heute sind es 15 Green Bonds mit einem Gesamtvolumen von rund 8,75 Milliarden Euro. Refinanzierungsschwerpunkte sind Projekte des Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung. Jede dieser Anleihen ermöglicht eine CO2-Einsparung von 1 bis 4 Millionen Tonnen.
NRW.BANK.Green Bond
Mit dem NRW.BANK.Green Bond refinanzieren wir – im Einklang mit allen EU-Standards – umweltfreundliche Projekte in NRW.
NRW.BANK.Social Bond
Der NRW.BANK.Social Bond refinanziert Förderprojekte in Nordrhein-Westfalen mit positiven gesellschaftlichen Auswirkungen.
Vermögens- und Ertragslage der NRW.BANK
Zum 31. Dezember 2024 lag die Bilanzsumme bei 161,8 Milliarden Euro (Vj. 161,3 Mrd. €) und das operative Ergebnis bei 295,1 Millionen Euro (Vj. 568,4 Mio. €). Die harte Kernkapitalquote betrug unverändert 42,5 Prozent und das handelsrechtliche Eigenkapital 17,7 Milliarden Euro (Vj. 18,0 Mrd. €). Die NRW.BANK konnte damit an die stabile Entwicklung der vergangenen Jahre anknüpfen.
NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen
Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.