Düsseldorf/Münster, 10. September 2024

Nach einem Anstieg im Juli ist das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im August wieder gesunken. Die seit dem Frühjahr nach mehreren Aufhellungen in Folge erwartete konjunkturelle Wende steht damit noch aus. Der aktuelle Rückgang ist vor allem auf die Geschäftserwartungen der Unternehmen zurückzuführen. Die Einschätzung zur momentanen Geschäftslage veränderte sich dahingegen je nach Branche uneinheitlich. Zu diesem Ergebnis kommt das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, für das im Auftrag der NRW.BANK monatlich 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen befragt werden.

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima insgesamt ging im August um 3,0 Saldenpunkte auf -10,1 Punkte zurück. Der Wert für den Indikator setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Zum einen aus den Umfragewerten zu den Geschäftserwartungen, die im August um 4,4 auf -14,9 Saldenpunkten zurückgingen. Zum anderen aus der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage, die um 1,4 auf -5,3 Punkte sank.

„Der erneute Rückgang der Geschäftserwartungen ist Anzeichen für die anhaltende Unsicherheit in der Wirtschaft“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Die Hoffnung für mehr Wachstum liegt jetzt insbesondere auf einem stärkeren privaten Konsum. Eine sinkende Inflation bei steigenden Nominallöhnen wirkt positiv auf die Realeinkommen. Das könnte der NRW-Konjunktur im weiteren Jahresverlauf Impulse geben.“

Dienstleistungen: Lage noch leicht besser eingeschätzt
Der Dienstleistungssektor beurteilte seine aktuelle Geschäftslage noch einmal leicht besser als im Vormonat. Weil aber der Auftragsbestand im August rückläufig war, blickten die Dienstleister jedoch skeptischer in die Zukunft. In der Folge sank das Geschäftsklima in diesem Sektor.

Handel: Zurückhaltung bestimmt das Klima
Die seit Monaten rückläufige Inflation – zuletzt lag die Teuerungsrate deutschlandweit bei 1,9 Prozent – bei zugleich steigenden Löhnen lässt erwarten, dass der private Konsum wieder an Dynamik gewinnt. Dieser Effekt steht allerdings noch aus. Daher waren die Handelsunternehmen im August mit den laufenden Geschäften unzufriedener als im Juli und zeigten sich bei den Erwartungen für die kommenden Monate zurückhaltender als im Juli. In Summe gab das Geschäftsklima im Handel deshalb nach.

Bauhauptgewerbe: Auftragsbestände drücken auf Stimmung
Im August trübte sich das Klima in der nordrhein-westfälischen Baubranche – im Hochbau wie im Tiefbau – ein. Im Vormonat hatte der Tiefbau noch ein solides Stimmungsplus verbucht. Die Unternehmen schätzten nun sowohl die aktuelle Lage wie auch ihre Geschäftserwartungen weniger gut ein. Grund dafür ist, dass in beiden Branchen der Auftragsbestand im Vergleich zum Vormonat niedriger ausfiel.

Industrie: Metallerzeugung im Plus, Ernährung und Chemie im Minus
Während das Verarbeitende Gewerbe seine aktuelle Geschäftslage im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert einschätzte, bereiten sinkende Auftragszahlen aus dem In- und Ausland den befragten Unternehmen Sorgen. Aus diesem Grund gaben ihre Erwartungen an die kommenden Monate nach. Insbesondere in der Ernährungsindustrie und in der chemischen Industrie entwickelte sich das Geschäftsklima verhalten, während die Metallerzeugung dagegen ein Plus verbuchte.

Das Bild zeigt die grafische Entwicklung des NRW.BANK.ifo-Geschäftsklimas.
Nach einem Anstieg im Juli ist das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im August 2024 wieder gesunken.
  1. NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima August 2024: Wirtschaftliche Erholung in NRW verzögert sich weiter

    Nach einem Anstieg im Juli ist das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im August wieder gesunken. Die seit dem Frühjahr nach mehreren Aufhellungen in Folge erwartete konjunkturelle Wende steht damit noch aus. Der aktuelle Rückgang ist vor allem auf die Geschäftserwartungen der Unternehmen zurückzuführen. Die Einschätzung zur momentanen Geschäftslage veränderte sich dahingegen je nach Branche uneinheitlich. Zu diesem Ergebnis kommt das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, für das im Auftrag der NRW.BANK monatlich 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen befragt werden.

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Hintergrund

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist ein Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Im Auftrag der NRW.BANK werden monatlich über 1.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation sowie ihren Zukunftsaussichten befragt. Die Ergebnisse analysiert und veröffentlicht die NRW.BANK monatlich.

Detaillierteres Zahlenmaterial finden Sie unter www.nrwbank.de/ifo.

NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.

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Caroline Fischer

  • Pressesprecherin
  • Leiterin Unternehmenskommunikation