Verstetigung der Marktanspannung in allen Mietpreissegmenten
Insgesamt ist eine Verstetigung der Marktanspannung in allen Mietpreissegmenten zu verzeichnen. Das Angebot kann die bestehende Nachfrage oftmals nicht bedienen. Der Bedarf an preisgünstigem Wohnraum ist in vielen Regionen in den letzten Jahren aufgrund der dynamischen Bevölkerungsentwicklung deutlich gewachsen. Der leichte Rückgang der Anspannung in einigen Mietpreissegmenten im Jahr 2023 war somit ein temporärer Effekt. Externe Faktoren, wie deutlich gestiegene Zinsen und die hohe Zuwanderung, erhöhen generell die Nachfrage auf dem Mietwohnungsmarkt.
Die Entwicklung bedeutet laut der befragten Fachleute auch, dass die Chancen, eine adäquate und bezahlbare Wohnung zu finden, insbesondere für Haushalte mit niedrigem Einkommen, Rollstuhlnutzende, Familien mit mehreren Kindern, Transferleistungsbeziehende, Alleinerziehende sowie ältere Menschen weiterhin schlecht sind.
Leichte Entspannung im Eigenheimsegment
Im Segment der Eigentumswohnungen und Eigenheimen ist eine tendenzielle Entspannung festzustellen, die jedoch nicht mehr so deutlich ausfällt wie im Jahr zuvor. Hohe Lebenshaltungskosten und vergleichsweise hohe Kapitalmarktzinsen bei teilörtlich zwar sinkenden, aber nach wie vor hohen Preisen für Wohneigentum lassen die Nachfrage der Haushalte zurückgehen.
Etwas geringere Nachfrage nach Wohnraum durch Geflüchtete aus der Ukraine
Die Nachfrage der aus der Ukraine Geflüchteten ist auf den Wohnungsmärkten weiterhin deutlich spürbar. Die Hälfte der Befragten (52%) sieht eine starke Nachfrage, ein weiteres Drittel (31%) eine leichte Nachfrage. Insgesamt hat sich die Intensität der Nachfrage im Vergleich zum Jahr 2023 zugunsten einer eher leichten Nachfrage verschoben. Die befragten Fachleute äußern zudem die Einschätzung, dass die Geflüchteten aus der Ukraine zunehmend im institutionalisierten Wohnungsmarkt ankommen: Laut ihnen haben mehr Geflüchtete als im Vorjahr eine Wohnung eines Wohnungsunternehmens bzw. einer Wohnungsgenossenschaft angemietet.
Investitionsklima in etwa auf Vorjahresniveau
Die deutliche Verschlechterung des Investitionsklimas in 2023 setzt sich in 2024 nicht fort und pendelt sich, bei nur leichtem Rückgang, in etwa auf dem Niveau des Vorjahres ein.
Im Segment der Modernisierung und Sanierung kann der Trend sogar tendenziell umkehrt werden. In ihm setzt sich das Investitionsklima von der Entwicklung in den anderen Segmenten ab und steigt in 2024 leicht an. Weiterhin werden – laut der befragten Fachleute – die Hemmnisse im Wohnungsneubau gegenüber dem Vorjahr als weniger stark bewertet. Beispielsweise sehen lediglich 56 Prozent der Fachleute die Verfügbarkeit von Baumaterialien als Hemmnis, im Vorjahr waren es noch 86 Prozent der Befragten.