Die in Düsseldorf-Lichtenbroich entstandene Klimaschutzsiedlung mit 231 Wohnungen zählt zu den Vorbild-Quartieren in NRW. Mit Mitteln der öffentlichen Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt die NRW.BANK das Wohnprojekt mit 10,6 Millionen Euro.

In Nordrhein-Westfalen sind in den letzten Jahren bereits 53 Klimaschutzsiedlungen entstanden, die zusammen etwa 10.000 Menschen ein energie- und klimafreundliches Zuhause geben. Eines dieser Leuchtturmprojekte zum Einsparen von Treibhausgasemissionen findet sich in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens im Stadtteil Lichtenbroich.
Vorbild für klimagerechten Wohnungsbau
„Das Bauprojekt im Norden Düsseldorfs zeigt, dass konsequentes Reduzieren von CO2-Emissionen in Wohnsiedlungen nicht nur möglich, sondern auch für Investoren attraktiv ist“, sagt Dietrich Suhlrie, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Deshalb freuen wir uns, als Förderbank für Nordrhein-Westfalen mit dazu beitragen zu können, dass im Rahmen des Projekts ‚100 Klimaschutzsiedlungen für NRW‘ weitere Wohnsiedlungen dieser Art fertiggestellt werden und als Vorbild für zukunftsfähigen und klimafreundlichen Siedlungsbau dienen können.“
Wärmerückgewinnung senkt Heizkosten
Innerhalb von knapp zehn Jahren gelang es der Rheinwohnungsbau GmbH, in der Klimaschutzsiedlung für mehr Lebensqualität und Energieeffizienz zu sorgen. Die alten 240 Ein- und Zweiraumwohnungen aus den 1950er-Jahren mussten größtenteils weichen, um auf dem Gelände 231 moderne Ein- bis Vierraumwohnungen in Größen zwischen 38 und 111 Quadratmetern Platz zu machen. „Wir haben mit vier- und fünfgeschossigen Neubauten die Zeilenbebauung verdichtet und verfügen nun über etwa ein Drittel mehr Wohnfläche“, beschreibt Rheinwohnungsbau-Geschäftsführer Thomas Hummelsbeck das Projekt. „Die grüne Mitte zwischen den Gebäuden ist als Erholungszone für die Bewohner aber geblieben.“
In der Klimaschutzsiedlung Lichtenbroich versorgen nun mit Holzpellets betriebene Biomasse-Heizungen die Wohnungen. Sie lösen Nachtspeicheröfen und elektrische Durchlauferhitzer ab. Eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sichert den Frischluft-Austausch.
Tilgungsnachlass von 4,3 Millionen Euro
Die ersten beiden Bauabschnitte sind inzwischen fertig: Von den 157 Wohnungen förderte die NRW.BANK 85 mit Mitteln der Wohnraumförderung. Seit Anfang 2020 leben auch 20 Menschen mit geistigen Behinderungen in den Wohnungen einer Wohngruppe. Vor wenigen Wochen begannen die Bauarbeiten am dritten Bauabschnitt, in dem 14 von 74 Wohnungen öffentlich gefördert werden und der direkt an die Klimaschutzsiedlung angrenzt. Bis Ende 2022 entstehen hier auch zwölf Einfamilienhäuser als Wohneigentum. Der Mix aus geförderten und freifinanzierten Mietwohnungen und Wohneigentum mit ganz unterschiedlichen Wohnungsgrößen sorgt für eine nachhaltige und stabile soziale Mischung im neuen Quartier. Die neue Kindertagesstätte für etwa 80 Kinder bringt noch mehr Lebendigkeit hinein.
Von den insgesamt rund 38 Millionen Euro an Investitionskosten für die neue Siedlung gewährte die öffentliche Wohnraumförderung gut 10,6 Millionen Euro an Förderkrediten – davon müssen 4,3 Millionen Euro Tilgungsnachlässe nicht zurückgezahlt werden.