Materialflüsse zu lenken, damit kennt sich der Mittelständler Dr. Michael Schulte Strathaus bestens aus. Ende der 1980er-Jahre trat der Diplomkaufmann in der Schulte Strathaus GmbH & Co. KG die Nachfolge vom Vater an und erfand ein weltweit einzigartiges Baukaustensystem für die Schüttgutfördertechnik. Um auch den Geldfluss in sichere Bahnen zu lenken, den er für das internationale Wachstum und Innovationen der Unternehmensgruppe benötigte, nutzte der Unternehmer aus Werl im Vorfeld von Bankgesprächen das Beratungsangebot NRW.BANK.Finanzierungsbegleitung.
Herr Dr. Schulte Strathaus, überall dort, wo industriell Güter ge- oder befördert werden, sind Abstreifersegmente oder Schwingtechniklösungen der Unternehmensgruppe Schulte Strathaus im Einsatz. Sie begleiten Ihre Kunden von der Idee, über die Konstruktion und Produktion bis hin zum Service. Vor welchen Herausforderungen standen Sie bei Ihrer Finanzierungsstrategie?
Michael Schulte Strathaus: Im Zuge unseres Wachstums brauchten wir nicht nur eine Strategie, sondern auch ein handfestes Konzept. Es galt, meine Hausbank und weitere Banken davon zu überzeugen, laufende Kredite zu verlängern und auszuweiten. Die Unternehmensgruppe Schulte Strathaus besteht aus drei international agierenden Geschäftsbereichen, der Starclean-Fördertechnik, der Cyrus-Vibrationsfördertechnik und der Fire Safe Brandschutztechnik. Wir operieren an drei Standorten, in Werl, in Recklinghausen und in Pune in Indien. Das finanztechnisch unter einen Hut zu bringen, war ein sehr komplexes Unterfangen.
Wie sind Sie dabei vorgegangen?
Michael Schulte Strathaus: Ich hatte von der Möglichkeit einer Finanzierungsbegleitung durch die NRW.BANK gehört. Wir vereinbarten ein Gespräch. Was dann folgte, war ein sehr konstruktives Miteinander. Meine „Sparringspartnerin“ von der NRW.BANK hat in den folgenden Wochen und Monaten den gesamten Prozess begleitet.
Wir hatten während dieser Phase einen regen Gedankenaustausch – sowohl persönlich als auch telefonisch. Sie hat mich bei meinem Strategiepapier immer wieder beraten und alles aus Sicht der Bank auf den Prüfstand gestellt. Am Ende hatte ich ein wasserdichtes Konzept ausgearbeitet. Die Banken fanden das Konzept so überzeugend, dass ich die gewünschten Prolongationen erhalten habe.
Die NRW.BANK nennt dieses Prinzip „NIKO“, die Abkürzung für neutral, individuell, kompetent und offen. Warum ist diese Sichtweise so wichtig?
Michael Schulte Strathaus: Weil ich als Unternehmer einen ganz anderen Blick auf meine Zahlen und Unterlagen habe als mein potentieller Finanzierungspartner. Ich habe im Laufe der Beratung gelernt, meine Sichtweise zu verändern und mir am Ende immer wieder selbst die Frage gestellt: Wie würde eine Bank darauf schauen?
Haben Sie aufgrund dieser Erfahrung eine Empfehlung für andere Mittelständler?
Michael Schulte Strathaus: Ich kann wirklich nur jedem, der eine Finanzierung durch eine Hausbank plant, empfehlen, dieses Serviceangebot der NRW.BANK in Anspruch zu nehmen. Die Hürde, zum Telefonhörer zu greifen, ist die einzige, die zu nehmen ist. Alle weiteren Schritte erleichtern die eigene strategische Arbeit um ein Vielfaches und münden in ein sicheres Gespräch mit der Hausbank. Darüber hinaus kann jeder die gemeinsam erarbeiteten Konzepte auch für andere Gespräche nutzen.
Und die Finanzierung, was haben Sie mit dieser bewirkt?
Michael Schulte Strathaus: Mit der Kreditlinie konnte ich das Wachstum der Unternehmensgruppe vorantreiben, den internationalen Vertrieb ausbauen und Gelder in Forschung und Entwicklung stecken. Davon lebt der deutsche Mittelstand, das zeichnet ihn aus.
Die NRW.BANK.Finanzierungsbegleitung im Überblick
- Geeignet für Gründer sowie kleine und mittelständische Unternehmen in Veränderungsprozessen
- Individuelle, neutrale, kostenfreie Förderberatung mit dem „Blick einer Bank“ zur intensiven Vorbereitung auf Gespräche mit Finanzierungspartnern (insbesondere Banken)
- Intensive Prüfung der Unternehmensunterlagen inklusive Feedback, hierbei auch Prüfung von Optimierungspotenzialen der Finanzierungsstruktur
- Übersicht zu weiteren Förderangeboten und Vermittlung von Kontakt- und Beratungsstellen sowie Netzwerkpartnern
Schulte Strathaus ist ein 100-prozentiges Familienunternehmen
1952: Franz Erich Schulte Strathaus gründet die F.E. Schulte Strathaus GmbH & CO. KG als Handelsbüro in Unna.
2003: Mit der Übernahme des Recklinghauser Unternehmens Cyrus, das seit 1976 Schwingmaschinen herstellt, ergänzt Schulte Strathaus sein Portfolio.
2018: 85 Mitarbeiter erzielen einen Umsatz von 16 Millionen Euro.
Standorte: Werl, Recklinghausen und Pune/Indien
Produkte: Fördergurtabstreifer mit Zubehör, Schwingmaschinen für Gießerei, Recycling, Schmiede
Branchen: Gießereien, Schmieden, Recycling, Bergbau, Steine-Erden, Kraftwerke, Zementindustrie