Düsseldorf/Münster, 10. März 2025
Im Februar stagnierte die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft auf einem niedrigen Niveau. Mit Blick auf die einzelnen Branchen gab es jedoch Bewegung. Während sich das Geschäftsklima zum Beispiel in den Dienstleistungsbranchen eintrübte, verzeichnete die Industrie ein Stimmungsplus. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, für das im Auftrag der NRW.BANK monatlich 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen befragt werden.
Insgesamt ist das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im Februar 2025 um marginale 0,1 Saldenpunkte auf -15,0 Punkte gesunken. Die Umfragewerte zur aktuellen Geschäftslage gingen um 1,0 auf -12,1 Punkte zurück, während sich die Umfragewerte zu den Geschäftserwartungen der Unternehmen um 0,7 auf -18,0 Punkte aufhellten.
„Das Geschäftsklima in Nordrhein-Westfalen tritt aktuell auf der Stelle. Wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten halten sich viele Unternehmen mit ihren Investitionen zurück“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Hoffnung macht, dass sich die Geschäftserwartungen bereits den zweiten Monat in Folge aufgehellt haben. Außerdem stabilisiert sich die Auftragslage in der Industrie.“
Verarbeitendes Gewerbe: Lage und Erwartungen verbessert
Im Verarbeitenden Gewerbe hellte sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im Februar deutlich um 2,0 Saldenpunkte auf -23,8 Punkte auf. Die befragten Industrieunternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage besser als im Vormonat. Zudem waren sie weniger pessimistisch mit Blick auf die kommenden sechs Monate. Die Talsohle bei den Industrieaufträgen scheint durchschritten. Ebenfalls schlugen die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle bislang nicht auf die Stimmung in der Industrie durch.
Bauhauptgewerbe: Bessere Stimmung im Wohnungsbau
Auch im Bauhauptgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima solide, um 1,5 auf -26,9 Punkte. Besonders stark fiel das Plus im Wohnungsbau aus, im Tiefbau trübte sich das Geschäftsklima jedoch ein. Grund für die bessere Stimmung im Bauhauptgewerbe waren bessere Umfragewerte bei den Geschäftserwartungen. Die laufenden Geschäfte schätzten die Bauunternehmen hingegen etwas schlechter ein. Zentrales Problem bleibt der Auftragsmangel.
Handel: Plus im Großhandel, Minus im Einzelhandel
Im Handel blieb das Geschäftsklima nahezu unverändert. Es hellte sich marginal um 0,1 Saldenpunkte auf -32,1 Punkte auf. Ihre Geschäftserwartungen bewerteten die Unternehmen zwar etwas optimistischer, dafür fielen die Umfragewerte zur Geschäftslage weniger gut aus als noch im Vormonat. Außerdem entwickelte sich das Geschäftsklima im Groß- und Einzelhandel gegensätzlich: Während sich das Geschäftsklima im Großhandel aufhellte, trübte es sich im Einzelhandel ein.
Dienstleistungen: Geschäftsklima eingetrübt
Einzig im Dienstleistungssektor, der jedoch den größten Anteil am Gesamtindikator hat, trübte sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im Februar ein. Es ging um 1,5 Saldenpunkte auf -6,1 Punkte zurück. Die befragten Unternehmen zeigten sich weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage als auch mit ihren Geschäftserwartungen. Insbesondere im Bereich Transport und Logistik nahmen die skeptischen Stimmen angesichts einer schwachen Auftragslage zu. Aber auch im Gastgewerbe sowie in der Branche Information und Kommunikation trübte sich das Geschäftsklima ein.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.nrwbank.de/ifo

Hintergrund
Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist ein Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Im Auftrag der NRW.BANK werden monatlich über 1.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation sowie ihren Zukunftsaussichten befragt. Die Ergebnisse analysiert und veröffentlicht die NRW.BANK monatlich.
NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen
Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.