Düsseldorf/Münster, 02. August 2024

Entgegen dem Bundestrend verzeichnet das Geschäftsklima in NRW im Juli ein leichtes Plus. Insbesondere die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate hellten sich über alle Branchen hinweg auf. Insgesamt besser bewerten die Firmen auch die gegenwärtige Geschäftslage. Zu diesem Schluss kommt das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, für das im Auftrag der NRW.BANK monatlich 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen befragt werden.
 
Um 1,1 Saldenpunkte stieg der NRW-Konjunkturindikator auf nun -7,0 Punkte. Zuvor war das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima zwei Monate in Folge gefallen. Das jüngste Plus ist insbesondere auf die Geschäftserwartungen der Unternehmen für die nächsten sechs Monate zurückzuführen, die sich um 2,2 auf -10,2 Saldenpunkte verbesserten. Auch der Umfragewert zur aktuellen Geschäftslage hellte sich um 0,1 Zähler auf -3,8 Punkte leicht auf.
 
„Die NRW-Wirtschaft ist auf einen vorsichtigen Erholungskurs zurückgekehrt. Entgegen dem Trend für Deutschland hat sich das Geschäftsklima im Juli positiv entwickelt“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Maßgeblich für die stabile Entwicklung waren das Dienstleistungsgewerbe und der Einzelhandel, die derzeit vom soliden privaten Konsum profitieren.“
 
Dienstleistungen: Aktuelle Lage und Ausblick deutlich verbessert
Im Dienstleistungssektor ist das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im Juli am stärksten gestiegen. Die Dienstleister beurteilten sowohl ihre aktuelle Lage als auch den Ausblick auf die nächsten Monate besser als im Juni. In sämtlichen Branchen des Sektors ging es im Zuge von soliden Umsätzen jüngst bergauf. Besonders stark verbesserte sich das Klima in der Logistik und im Gastgewerbe.
 
Handel: Privater Konsum sorgt für positive Entwicklung
Im Handel verbesserte sich im Juli das Geschäftsklima. Das Plus war auf die Entwicklung im konsumnahen Einzelhandel zurückzuführen. Im Großhandel hingegen trübte sich das Klima etwas ein.


Industrie: Chemie und Ernährung stark im Plus
Aufgrund des geringen Auftragsbestands sank die industrielle Kapazitätsauslastung im Verlauf des zweiten Quartals um über einen Prozentpunkt auf 77,3 Prozent. Noch weniger ausgelastet waren die Anlagen und Maschinen zuletzt vor vier Jahren. Von Engpässen bei Rohstoffen und Vorprodukten sind hingegen nur noch 8,2 Prozent der befragten Unternehmen betroffen – so wenige wie zuletzt vor dem Beginn des Kriegs in der Ukraine.
 
Vor diesem Hintergrund blieb die Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage im Verarbeitenden Gewerbe weiter negativ. Insgesamt verzeichnete das Geschäftsklima jedoch ein leichtes Stimmungsplus. Die Firmen beurteilten vor allem ihre Aussichten auf die nächsten Monate weniger pessimistisch als noch im Juni. Ein starkes Plus gab es in der landesweit bedeutenden chemischen Industrie sowie in der Ernährungsindustrie. Der Kraftwagenbau musste hingegen einen Rückgang des Geschäftsklimas hinnehmen.
 
Bauhauptgewerbe: Hochbau im Minus, Tiefbau mit solidem Plus
Nach dem Stimmungsplus im Vormonat entwickelte sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe im Juli insgesamt rückläufig. Das jüngste Minus ist dabei auf den Hochbau zurückzuführen. Der nordrhein-westfälische Tiefbau verbuchte hingegen ein solides Stimmungsplus. Im Durchschnitt zeigte sich die gesamte Baubranche unzufriedener mit den laufenden Geschäften. Der Pessimismus im Hinblick auf das nächste halbe Jahr blieb zugleich nahezu unverändert bestehen.

Die Grafik zeigt die historische Entwicklung des NRW.BANK.ifo-Geschäftsklimas.
Stimmung in der NRW-Wirtschaft hellt sich auf.
  1. NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima Juli 2024: Stimmung in der NRW-Wirtschaft hellt sich auf

    Entgegen dem Bundestrend verzeichnet das Geschäftsklima in NRW im Juli ein leichtes Plus. Insbesondere die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate hellten sich über alle Branchen hinweg auf. Insgesamt besser bewerten die Firmen auch die gegenwärtige Geschäftslage. Zu diesem Schluss kommt das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, für das im Auftrag der NRW.BANK monatlich 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen befragt werden.

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Hintergrund

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist ein Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Im Auftrag der NRW.BANK werden monatlich über 1.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation sowie ihren Zukunftsaussichten befragt. Die Ergebnisse analysiert und veröffentlicht die NRW.BANK monatlich.

Detaillierteres Zahlenmaterial finden Sie unter www.nrwbank.de/ifo.

NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.

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