Rahmenbedingungen

Die folgenden Indikatoren zeigen, wie sich die Rahmenbedingungen für Investitionen in den Wohnungsbau entwickeln. Im Mittelpunkt stehen die Investitionsbedingungen für die Wohnungswirtschaft und private Investierende. Sie lassen sich mit Indikatoren für die Finanzierungs- und Baukosten, aber auch mit „weichen“ Daten zum Investitionsklima beschreiben. Die meisten Indikatoren dieses Bereichs sind überregional (Bund, Land).

Das Investitionsklima ist eine Einschätzung örtlicher Wohnungsmarktfachleute im Rahmen des jährlichen Wohnungsmarktbarometers – eine digitale Befragung von Kommunen, Finanzierungsunternehmen, Verbänden, Wohnungsunternehmen und weiteren Akteuren.

Die Einschätzung des Investitionsklimas ist ein weicher Indikator, der das Gesamtklima, also die gefühlten Rahmenbedingungen für Investitionen in den Wohnungsbau widerspiegelt. Das Investitionsklima wird für verschiedene Marktsegmente abgefragt und durch Fragen zur zukünftigen Entwicklung ergänzt.

Daten: NRW.BANK.Wohnungsmarktbarometer

Mit den Zinssätzen für Wohnungsbaudarlehen sind die marktüblichen Effektivzinssätze für Wohnungsbaukredite an private Haushalte mit bestimmter Zinsbindung (Neugeschäft) gemeint.

Die Finanzierungsbedingungen sind ein wichtiger Faktor für private und gewerbliche Investitionen im Wohnungsbau: Niedrige Hypothekenzinsen fördern, hohe Zinsen hemmen die Bautätigkeit, Immobilien-/ Grundstückskäufe und größere Bestandsinvestitionen. Unklar ist allerdings, welchen Einfluss das Zinsniveau bei einer privaten Wohneigentumsbildung tatsächlich spielt. Bei gewerblichen Investitionen, die sich an Renditen orientieren, sind außerdem die Zins-/ Renditemöglichkeiten alternativer Anlageformen zu berücksichtigen (z.B. Aktienmärkte).

Daten: Deutsche Bundesbank - MFI-Statistik

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima stellt das empfundene Geschäftsklima von (im Wohnungsbau tätigen) Unternehmen sowie die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und die der kurzfristigen Erwartungen bzgl. der Entwicklung der Geschäftslage dar. 

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima basiert auf dem ifo-Geschäftsklima für ganz Deutschland. Zur Ermittlung werden im Auftrag der NRW.BANK monatlich circa 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen befragt. Die Unternehmen geben ihre Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage (Antwortauswahl: gut /befriedigend/schlecht) und die Erwartungen für die nächsten sechs Monate (günstiger/gleich/ungünstiger) an. Aus den Differenzen der positiven und negativen Antworten wird jeweils ein Saldo für die Lage und die Erwartungen gebildet. Das Klima ist ein Mittelwert aus diesen beiden Salden. Es sind Werte von –100 bis +100 möglich. Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima wird u.a. separat für Unternehmen aus dem Wohnungsbau ausgewertet.

Daten: NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima

Die Auftragsstornierungen geben wieder, wie hoch der prozentuale Anteil der Unternehmen (an allen teilnehmenden Unternehmen) ist, die von Auftragsstornierungen im abgefragten Zeitraum betroffen sind.

Dieser Wert ist ein weiterer Indikator für die aktuelle Situation im Wohnungsbau. Die Auftragsstornierungen sind im Rahmen der Wohnungsmarktbeobachtung vor allem für den Wirtschaftsabschnitt des Bauhauptgewerbes, speziell im Teilbereich "Wohnungsbau" interessant. Zur Ermittlung der Daten befragt das ifo Institut im Auftrag der NRW.BANK zahlreiche Unternehmen. Die Daten liegen monatlich vor.

Daten: NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima

Der Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten im Bauhauptgewerbe ist definiert als Verhältnis von tatsächlicher zu insgesamt möglicher Produktion (BBSR).

Der Indikator gibt wieder, wie hoch der prozentuale Anteil der tatsächlichen Produktion in Bezug auf die insgesamt mögliche Produktion ist. Ein hoher Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten geht mit einer kräftigen Konjunktur einher. Die Kapazitätsauslastung ist im Rahmen der Wohnungsmarktbeobachtung vor allem für den Hochbau im Wirtschaftsabschnitt des Bauhauptgewerbes interessant. Für den Teilbereich des Wohnungsbaus liegt die Kapazitätsauslastung nicht vor. Zur Ermittlung der Daten befragt das ifo Institut im Auftrag der NRW.BANK zahlreiche Unternehmen. Die Daten liegen monatlich vor.

Daten: NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima

Der Auftragseingangsindex zeigt die Entwicklung der fest akzeptierten Aufträge und der Produktionsindex die Entwicklung der tatsächlichen Bauleistung in Nordrhein-Westfalen.

Zwei weitere Indikatoren zur Beobachtung der (Wohnungs-)Baukonjunktur sind der Produktions- und der Auftragseingangsindex. Beide Indizes basieren auf dem inflationsbereinigten Wert der vereinbarten Leistungen. Ihr Verlauf spiegelt den typischen witterungsbedingten Jahreszyklus der Bauwirtschaft wider. Während der Produktionsindex die tatsächliche Bauleistung zeigt, handelt es sich beim Auftragseingangsindex um den Wert der im Berichtsmonat eingegangenen und vom Unternehmen fest akzeptierten Aufträge. Der Auftragseingangsindex ist somit Frühwarnindikator für die aktuelle Baunachfrage.

Daten: IT.NRW

Bei dem amtlichen Baupreisindex handelt es sich um einen Preisindex für Bauleistungen an Wohngebäuden.

Die Entwicklung der Baukosten wird als ein Faktor der Gesamtkosten im Wohnungsneubau betrachtet. In der nordrhein-westfälischen Bauwirtschaft werden Preise für eine Reihe wichtiger Bauleistungen bei rund 600 Betrieben vierteljährlich ermittelt. Die Baupreisindizes werden wie die anderen Indizes der amtlichen Preisstatistik alle fünf Jahre auf ein neues Basisjahr umgestellt. Hierbei werden die Berechnungsgrundlagen – insbesondere die Gewichtungsstrukturen – aktualisiert, indem sie den aktuellen Bauverfahren und Bauweisen angepasst werden. Dabei werden gegebenenfalls auch methodische Verbesserungen eingeführt.

Daten: IT.NRW

Bei dem Baukostenindex handelt es sich um einen bundesweiten Preisindikator für die Entwicklung der Baukosten.

Der vom Statistischen Bundesamt berechnete Baukostenindex stellt die Entwicklung der Preise ohne Umsatzsteuer der beim Neubau von Wohngebäuden von den Bauunternehmen eingesetzten Produktionsfaktoren dar. Hierzu zählen insbesondere Arbeit und Material, daneben jedoch auch Ausrüstung, Energie, Betriebsstoffe, Bauhilfsstoffe und sonstige Kostenfaktoren. Der wesentliche Unterschied zu den Indizes für Bauleistungspreise ist, dass in den Baukostenindex weder die Veränderungen der Produktivität noch die der Gewinnmargen der Bauunternehmen eingehen. Diese beiden Komponenten sind jedoch Bestandteil der Indizes für Bauleistungspreise, da diese die Entwicklung der vom Bauherrn gezahlten Preise aufzeigen.

Für die beiden Hauptproduktionsfaktoren werden zusätzlich ein Materialkostenindex sowie ein Arbeitskostenindex nachgewiesen:

Der Materialkostenindex stellt die Entwicklung der Preise für Baumaterialien dar, die bei der Ausführung individueller Bauleistungen des Neubaus von Wohngebäuden typischerweise verarbeitet werden.

Der Arbeitskostenindex misst die Entwicklung der Arbeitskosten je geleistete Stunde (im Wesentlichen Löhne und Gehälter sowie sämtliche vom Arbeitgeber zu zahlenden Sozialversicherungsbeiträge) aller beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland."

Daten: Destatis - Statistisches Bundesamt

Wohnungsnachfrage

Die Nachfrageseite auf dem Wohnungsmarkt wird durch die Komponenten Bevölkerung und Haushalte sowie Einkommen und Kaufkraft abgedeckt. Bei ausreichend guter Datenlage ist dabei die Zahl der Haushalte die entscheidende Kennzahl. Diese kann nach Haushaltsgröße und -typ differenziert und für zukünftige Zeiträume prognostiziert werden. Falls die Haushaltsdaten nicht in ausreichender Form verfügbar sind, kann die Bevölkerungsentwicklung als Indikator für die Wohnungsnachfrage genutzt werden. Daten zur Einkommensverteilung stehen ebenfalls überregional zur Verfügung.

Aus der Struktur und Veränderung der Bevölkerung lassen sich einige wichtige Informationen für den Wohnungsmarkt wie bspw. Wanderungsbewegungen und Altersstruktur ableiten.

Die Entwicklung aller Einkommen insgesamt lässt Schlüsse auf die potenzielle Gesamtnachfrage nach Wohnraum in der Stadt oder Gemeinde zu. Die Verteilung der Einkommen gibt Hinweise auf die relative Nachfrageposition der Einkommensgruppen bzw. die Nachfrage nach günstigem Wohnraum.

Bevölkerung und Haushalte

Die Bevölkerungszahl gibt die Zahl der Einwohnenden am Ort der Hauptwohnung wieder. 

Die Entwicklung der Bevölkerungszahl, also die Bevölkerungsentwicklung, ist ein Indikator, der in fast allen Gemeinden und Regionen in guter Qualität und aktuell verfügbar ist. Daher ist sie einer der Standardindikatoren der Wohnungsmarktbeobachtung. Zwar sind nicht Personen, sondern Haushalte die Nachfrager auf dem Wohnungsmarkt. Jedoch lässt sich die Bevölkerungsentwicklung aufgrund der Datenlage besser analysieren (Altersstruktur usw.). Neben IT.NRW, erheben auch die Kommunen selbst (über das Einwohnermelderegister) entsprechende Daten. 

Daten: IT.NRW

Der natürliche Bevölkerungssaldo meint die natürliche Bevölkerungsbewegung, die sich aus der Differenz der Geburten und Sterbefälle ergibt. 

Unter den Geborenen wird die Anzahl der Lebendgeborenen verstanden.
Bei der Statistik der Sterbefälle (Gestorbene) zählen Totgeborene, nachträglich beurkundete Kriegssterbefälle und gerichtliche Todeserklärungen nicht in die Statistik hinein.
Eine besonders sinnvolle Darstellung ist die Darstellung des natürlichen Bevölkerungssaldos in Kombination mit dem Wanderungssaldo und dem gesamten Saldo in Form eines Balken- oder Liniendiagramms.

Daten: IT.NRW

Die Einteilung der Bevölkerung nach Altersklassen erfolgt, um die unterschiedliche Wohnungsnachfrage aufgrund verschiedener Alters- und Lebenssituationen greifbar zu machen.

Die Wohnungsmarktbeobachtung unterscheidet die folgenden Altersklassen:

  • unter 18 Jahre: Kinder/Familienalter
  • 18 bis unter 25 Jahre: Haushaltsgründer
  • 25 bis unter 45 Jahre: Familiengründer
  • 45 bis unter 65 Jahre: "Empty Nester"
  • 65 bis unter 75 Jahre: "junge Alte"
  • 75 Jahre und älter: Senioren

Ergänzend wird für vereinzelte Analysen auch eine weitere Einteilung in die Altersgruppen 25 bis 30 Jahre, 30 bis 45 Jahre und 65 Jahre und älter vorgenommen. Wenn von der erwerbsfähigen Bevölkerung gesprochen wird, ist die Altersgruppe 15 bis 65 Jahre gemeint.

Daten: IT.NRW

Der Jugend- und der Altenquotient sind Kennzahlen, die die Anteile einer bestimmten Altersgruppe im Verhältnis zu der erwerbsfähigen Bevölkerung angeben.

Der Jugendquotient gibt das Verhältnis von der Anzahl "junger" Menschen, d.h. Menschen, die noch nicht im erwerbsfähigem Alter sind, zu der Anzahl Menschen im erwerbsfähigem Alter an. Er bezieht sich dabei immer auf eine bestimmte Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt. Üblich, so auch in der deutschen amtlichen Statistik, ist die Berechnung eines Jugendquotienten aus der Zahl von Personen im Alter bis unter 18 Jahren bezogen auf die Zahl der 15- bis unter 65-Jährigen (also bezogen auf die Zahl der Personen im typischen Erwerbsalter).

Im Altenquotienten wird die ältere (nicht mehr erwerbsfähige) Bevölkerung auf die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bezogen.

Daten: IT.NRW, eigene Berechnung

Die Bevölkerungsprognose gibt die zukünftige Entwicklung der Bevölkerung gemäß einer Vorausberechnung wieder.

Es ist immer darauf hinzuweisen, dass die Prognose nur von aktuellen Trends ausgehen kann und daher keine Vorhersage ist, sondern nur eine Projektion von Referenzzeiträumen in die Zukunft. Gibt es mehrere Prognosen, etwa die Prognose von IT.NRW und die der Kommune, soweit eine vorliegt, kann es durchaus sinnvoll sein, die gesamte Bandbreite der möglichen Entwicklungen unter Berücksichtigung der jeweiligen Annahmen darzustellen. Sinnvoll ist insbesondere auch ein Vergleich der Bevölkerungsprognosen mit der tatsächlichen Entwicklung, gerade wenn die Prognose schon etwas älter ist.

Daten: IT.NRW

Die Zahl der Haushalte oder auch Haushaltszahl ist die Zahl der Gemeinschaften aus zusammenlebenden und gemeinsam wirtschaftenden Personen.

Die Haushaltszahl stellt die unmittelbare Zahl der Nachfrager auf dem Wohnungsmarkt dar. Ein Haushalt umfasst alle gemeinsam lebenden und wirtschaftenden Personen (Mehrpersonenhaushalt). Darunter fallen z.B. auch alleinlebende Personen und die Konstellation aus einem Mieter und seinem Untermieter, ebenso wie die Summe aller einzelnen Mitglieder einer Wohngemeinschaft. Entscheidend für die Zusammenfassung mehrerer Personen zu einem Haushalt ist das gemeinsame Wirtschaften der Haushaltsmitglieder. Wer allein wirtschaftet, bildet einen eigenen Haushalt (Einpersonenhaushalt) und zwar auch dann, wenn er eine gemeinsame Wohnung mit einem anderen Haushalt (mit anderen Personen) bewohnt.

Zum Teil werden von IT.NRW nur auf den Tausender gerundete Zahlen veröffentlicht.

Daten: IT.NRW, GfK Geomarketing

Die Entwicklung der einzelnen Haushaltsgrößen kann als Hinweis auf die Struktur und Veränderung der Nachfrage nach bestimmten Wohnungsgrößen genutzt werden.

Die Haushaltsgrößen werden in vier Kategorien unterteilt. Dazu zählen die Ein-, Zwei-, Drei- und die Vier und Mehrpersonenhaushalte.

Daten: IT.NRW, GfK Geomarketing

Die Haushaltsprognose gibt die zukünftige Entwicklung der Haushalte gemäß einer Vorausberechnung wieder.

Die Haushaltsprognose umfasst damit die erwartete, zukünftige Entwicklung der Nachfrager auf dem Wohnungsmarkt, welche, falls vorhanden, nach der Haushaltsgröße und dem Haushaltstypen differenziert wird. Wenn eine Haushaltsprognose vorliegt, ist diese u.U. der Bevölkerungsprognose vorzuziehen.

Daten: IT.NRW

Wanderungen

Bei den Zu- und Fortzügen handelt es sich um von den Meldebehörden registrierte An- und Abmeldungen bei einem Wohnungswechsel. Die Zu- und Fortzüge werden zum Wanderungssaldo zusammengefasst.

Wanderungsdaten können aufgrund von Korrekturen (z.B. Melderegisterbereinigungen), aber auch von besonderen Ereignissen wie der Ausweisung eines Baugebietes oder die Errichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete stark schwanken. Abhilfe schafft hier zum Beispiel die Berechnung eines gleitenden Durchschnitts über drei Jahre, der diese Schwankungen ausgleicht. Die zusätzliche Betrachtung von Zu- und Fortzügen nach Altersgruppen ist sinnvoll, um die Attraktivität der Kommune als Wohnstandort für Personen in unterschiedlichen Lebensphasen feststellen zu können: Junge Menschen in der Ausbildung fragen hauptsächlich preisgünstigen Wohnraum zur Miete nach, während Menschen zwischen 30 und 50 Jahren häufig Eigentum bilden und/oder andere Wohnungszuschnitte benötigen, sich im Alter von 50 Jahren und mehr ggf. noch einmal (in Richtung hochwertigen Wohnens) neu orientieren und barrierearme Wohnangebote im höheren Alter an Bedeutung gewinnen.

Daten: IT.NRW

Von den Meldebehörden registrierte An- und Abmeldungen bei einem Wohnungswechsel nach Quell- bzw. Zielort. Die Zahl der Zu- und Fortzüge in Bezug auf die (umliegenden) Kommunen bildet die Verflechtung mit dem Umland und enge Zusammenhänge mit anderen Kommunen ab. Der Begriff Binnenwanderung bezeichnet die Migration innerhalb der Landesgrenzen.

Mithilfe der Wanderungsdaten lässt sich herausfinden, in welche Kommunen besonders viele Einwohner fortziehen bzw. aus welchen Kommunen oder Regionen die größten Zuzüge zu verzeichnen sind. Analog gilt dies für die Betrachtung der Altersgruppen. Auf dieser Basis kann eine vorsichtige Einschätzung möglicher Wanderungsgründe vorgenommen (z.B. Zuzug zum Zweck der Ausbildung, Fortzug von Familien ins Umland, etc.) und die Bedeutung für den Wohnungsmarkt diskutiert werden. Um einen Gesamtüberblick zu bekommen, bietet sich auch ein Vergleich mit der Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen an.  Neben IT.NRW, erheben auch die Kommunen selbst entsprechende Daten.

Daten: IT.NRW

Einkommen, Arbeitsmarkt und Soziales

Das durchschnittlich verfügbare Einkommen der privaten Haushalte ist das Geld, das eine Person oder ein Haushalt pro Jahr als Entlohnung für seine Arbeit erhält (in Euro real, d.h. inflationsbereinigt bzw. nominal).

Das durchschnittlich verfügbare Einkommen steht einer Person oder einem Haushalt (im Durchschnitt) für den Konsum oder das Sparen - und damit auch für das Wohnen - zur Verfügung. Es umfasst das Einkommen (Nettoeinkommen aus selbstständiger und nichtselbstständiger Arbeit, Kapitaleinkünfte, staatliche Transferzahlungen (bspw. Sozialleistungen, Renten etc.)) abzüglich der direkten Steuern und Sozialversicherungsbeiträge.

Daten: Destatis - Statistisches Bundesamt; Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder (AK VGRdL)

Die durchschnittliche Kaufkraft der privaten Haushalte (pro Person oder pro Haushalt und Jahr; in Euro) ist der Teil des Einkommens, der einer Person oder einem Haushalt (im Durchschnitt) für den Konsum oder das Sparen - und damit auch für das Wohnen - zur Verfügung steht. 

Dieser Anteil umfasst das Einkommen abzüglich Steuern und Transfers (Nettoeinkommen) plus staatlicher Transferleistungen. Die Kaufkraft ist dem Indikator verfügbares Einkommen sehr ähnlich und wird alternativ verwendet, da die Kaufkraft kleinräumiger verfügbar ist. Zeitreihenvergleiche sind laut Anbieter nicht möglich, da sich die Berechnungsmethode ab und zu ändert.

Daten: GfK Geomarketing

Der Verbraucherpreisindex gibt die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke innerhalb einer bestimmten Periode kaufen, wieder.

Darunter fallen neben Nahrungsmitteln, auch Bekleidung und Kraftfahrzeuge sowie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat bzw. zum Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet. Für die Wohnungsmarktbeobachtung ist der Aussagewert im Zusammenhang mit der Einkommensentwicklung relevant. Die Entwicklung der Kaufkraft der Haushalte wird maßgeblich durch die Veränderungen von Verbraucherpreisen und Einkommen determiniert. 

Daten: IT.NRW, Destatis - Statisches Bundesamt

Die Arbeitslosigkeit umfasst Personen, die vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen oder nur eine weniger als 15 Stunden wöchentlich umfassende Beschäftigung ausüben (Beschäftigungslosigkeit).

Die Arbeitslosenquote beschreibt dabei den Anteil der als arbeitslos registrierten Personen an der (abhängig) erwerbsfähigen Bevölkerung.

Eine einheitliche Definition von Arbeitslosigkeit liegt dabei nicht vor, da aufgrund der zahlreichen Abstufungen zwischen voller Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit keine genaue Abgrenzung gegeben werden kann, die gleichzeitig allen Ansprüchen gerecht wird und trennscharfe, korrekte Daten liefert.

Daten: Bundesagentur für Arbeit

Unter die Bezieher von Mindestsicherungsleistungen fallen Bedarfsgemeinschaften (Haushalte), die Sozialleistungen zur (teilweisen) Deckung ihrer Wohnkosten beziehen (bspw. Bürgergeld, Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Asylbewerberleistungsgesetz).

Die Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme sind finanzielle Hilfen des Staates, die – gegebenenfalls ergänzend zu vorhandenen anderen Einkünften – zur Sicherung des grundlegenden Lebensunterhalts an leistungsberechtigte Personen ausgezahlt werden. Neben IT.NRW, erheben auch die Kommunen selbst entsprechende Daten. 

Daten: IT.NRW

Anzahl der wohnungslosen (auch obdachlosen) Personen oder Haushalte

Wohnungslosigkeit ist ein wesentlicher Indikator für zunächst nicht überwindbare Zugangsschwierigkeiten zum Wohnungsmarkt. Neben der Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Wohnraum vor Ort spielen persönliche Gründe (familiäre, psychische, Suchtprobleme, Migration) eine wesentliche Rolle. Ein Problem der Obdachlosenstatistik ist, dass sie nur diejenigen erfasst, die von den kommunalen Ordnungs- und Sozialbehörden bereits in irgendeiner Form untergebracht worden sind, also in Behelfswohnungen oder Obdachlosenunterkünften.

Daten: MAGS NRW

Die Mietbelastungsquote beschreibt den Anteil der Bruttokaltmiete am verfügbaren Haushaltseinkommen.

Dieser Indikator ist als Durchschnittswert vorsichtig zu interpretieren, da er unterschiedliche Entwicklungen niedriger, mittlerer und hoher Einkommen nicht berücksichtigt. Für regionale Vergleiche ist dieser Indikator hingegen gut geeignet. Es muss beachtet werden, dass Mietnebenkosten teilweise nicht inbegriffen sind, daher liegt die tatsächliche Belastung oftmals deutlich höher. Neben IT.NRW, das die Mietbelastungsquote im Zusatzprogramm zum Mikrozensus auswertet, führen die Kommunen auch eigene Berechnungen durch und verfügen über entsprechende Daten.

Daten: IT.NRW

Wohnungsangebot

Indikatoren, die das Wohnungsangebot beeinflussen, sind elementarer Bestandteil der Wohnungsmarktbeobachtung. Für einen ersten Überblick empfiehlt es sich, die Struktur des Wohnungsbestands zu betrachten. Da sich der Gesamtbestand aber nicht schnell verändert, kann auf eine regelmäßige ausführliche Darstellung verzichtet werden. Die Bautätigkeitsstatistik ist ein zentraler Indikator dafür, ob der Markt angemessen auf die Nachfrageentwicklung reagiert. Entscheidend sind hier zum einen die Baugenehmigungen und zum anderen die Baufertigstellungen. Daneben beeinflussen auch der Bauüberhang und der Bauabgang das Wohnungsangebot. Im besonderen Fokus der Wohnungspolitik stehen öffentlich geförderte Wohnungen, insbesondere Mietwohnungen. Für die Wohnungsmarktbeobachtung sind Struktur und Entwicklung dieser Bestände relevant. Zusätzlich ist der Wohnungsleerstand von Interesse, da hier abhängig von Leerstandsdauer und Leerstandsgründen Rückschlüsse eine vorsichtige Einschätzung der Situation auf den Wohnungsmärkten ermöglicht wird.

Wohnungsbestand

Der Wohnungsbestand umfasst die Summe aller Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden.

Der Wohnungsbestand gibt die Größe des Wohnungsangebots wieder, trifft jedoch keine Aussage darüber, ob bewohnt oder unbewohnt. Ohne konkretisierende weitere Indikatoren zur Bestandsstruktur oder der räumlichen Verteilung ist der Indikator selbst nicht sehr aussagekräftig. Für regionale oder kommunale Betrachtungen kann ein relativer Indikator sinnvoller sein, z.B. durch Veränderungsraten der letzten 3, 5 oder 10 Jahre. Die amtliche Fortschreibung des Gebäude- und Wohnungsbestand erlaubt eine Reihe von Differenzierungen, zum Beispiel:

  • nach Gebäudeart: Wohnungen in Gebäuden mit ein bis zwei Wohnungen (Ein- und Zweifamilienhäuser) sowie in Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen (Mehrfamilienhäuser). Ein hieraus abgeleiteter Rückschluss auf die Besitzform in Miete oder Eigentum ist nicht zulässig. Die Gebäudeart kann aber als Anhaltspunkt für die Besitzform genutzt werden.
  • nach Wohnungsgröße
  • nach Heizungsart (mit Zensus 2022)
  • nach Energieträger der Heizung (mit Zensus 2022)

Weiterführende Daten können je nach Kommune in einer kommunale Gebäude- oder Wohnungsbestandsdatei vorliegen.

Daten: IT.NRW

Der Zensus erlaubt eine Differenzierung des Wohnungsbestands nach Baualtersklasse. Das Baujahr entspricht dem Jahr der Bezugsfertigstellung des Gebäudes. Bei Um-, An- und Erweiterungsbauten am Haus gilt das ursprüngliche Baujahr des Gebäudes (vgl. Zensus 2022). Die Baualtersklassen unterscheiden sich in folgenden Ausprägungen:

  • vor 1919
  • 1919 bis 1949
  • 1950 bis 1959
  • 1960 bis 1969
  • 1970 bis 1979
  • 1980 bis 1989
  • 1990 bis 1999
  • 2000 bis 2009
  • 2010 bis 2015
  • 2016 und später

Nach örtlicher Relevanz bestimmter Baualtersklassen können die Gruppen zusammengefasst werden. Die Baualtersstruktur der Wohnungen lässt neben der reinen Information Rückschlüsse auf zeitbedingte Qualitäten und Bedarfe zu, etwa Grundrisse, Barrierefreiheit, energetischer Standard oder Modernisierungsbedarf, aber auch bestimmte städtebauliche Typologien und damit verbundene Probleme.

Die Daten werden durch die statistischen Landesämter nicht fortgeschrieben. Weiterführende Daten können je nach Kommune in einer kommunalen Gebäude- oder Wohnungsbestandsdatei vorliegen.

Daten: IT.NRW

Der Wohnflächenverbrauch gibt die durchschnittliche Wohnfläche je Person (in m²) wieder.

Der Wohnflächenverbrauch ist ein klassischer Indikator für die Entwicklung der Wohnungsversorgung. Er wird i.d.R. als Durchschnittswert für eine Kommune oder das Land dargestellt. Zu beachten ist jedoch, dass je nach Einkommensgruppe, Eigentumsform, Haushaltsgröße und Siedlungsstruktur (städtisch, ländlich) der Wohnflächenverbrauch unterschiedlich ausfällt.

Daten: IT.NRW

Bautätigkeitsstatistik

Bei den fertiggestellten Wohnungen handelt es sich um die Gesamtzahl aller fertiggestellten Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden inklusive geschaffene Wohnungen durch Umbau- und Ausbaumaßnahmen.

Als fertiggestellte Wohnungen gelten die Wohnungen in abgeschlossenen Bauvorhaben, die bezugsfertig sind. Für die Wohnungsmarktbeobachtung von Relevanz sind die fertiggestellten Wohnungen in Wohngebäuden. Der Indikator lässt einige mögliche Untergliederungen zu, zum Beispiel:

  • nach Gebäudeart: in Gebäuden mit ein bis zwei Wohnungen (Ein- und Zweifamilienhäuser) sowie in Gebäuden mit 3 und mehr Wohnungen (Mehrfamilienhäuser)
  • nach Bauherrentyp/Investierenden: (Wohnungs-)Unternehmen, Privatpersonen, Sonstige
  • nach Marktsegment: Neubau, Bestandsmaßnahmen
  • nach überwiegend verwendeter Heizenergie

Die Zahlen und Entwicklungen sind im Zusammenhang mit weiteren Indikatoren und Trends zu interpretieren. Sprünge im Zeitverlauf sind normal, sodass Zeitreihen und/oder die Bildung von Durchschnittwerten sinnvoll sind.

Daten: IT.NRW

Die Bauintensität zeigt, wie viele neue Wohnungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums im Vergleich zu einer Bezugsgröße fertiggestellt werden. 

Die Bauintensität lässt sich in Verbindung mit dem Wohnungsbestand oder der Zahl der Einwohnenden zum Ausdruck bringen. Die Zahl der Einwohnenden ist mit je 1.000 Personen bzw. der Wohnungsbestand mit je 1.000 Wohnungen vergleichend heranzuziehen. Für die Zahl der fertiggestellten Wohnungen ist der Durchschnittwert von mind. 3 Jahren sinnvoll.

Bauintensität je Bestandswohnung: Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen eines Zeitraums wird in Bezug zum Wohnungsbestand des Vorjahres gesetzt.

Bauintensität je einwohnende Person: Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen eines Zeitraums wird in Bezug zu den einwohnenden Personen des Vorjahres gesetzt. Diese Herangehensweise hat gegenüber der ersten Variante den Vorteil, dass die Aussage nicht - wie oben - durch Leerstände oder Fehler der Wohnungsbestandsstatistik verzerrt wird. Dafür kommt mit der Bevölkerung eine Nachfragekomponente ins Spiel.

Der Indikator ist vor allem zum Vergleich mehrerer Stadtteile, Kommunen oder Regionen, beispielsweise in Form einer Karte, sinnvoll. 

Daten: IT.NRW, eigene Berechnung

Bei den genehmigten Wohnungen handelt es sich um die Gesamtzahl aller genehmigten Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden inklusive genehmigte Wohnungen durch Umbau- und Ausbaumaßnahmen.

Als genehmigte Wohnungen gelten Wohnungen, deren Bau bereits genehmigt wurde, die aber noch nicht bezugsfertig sind. Für die Wohnungsmarktbeobachtung von Relevanz sind die genehmigten Wohnungen in Wohngebäuden. Der Indikator lässt einige mögliche Untergliederungen zu, zum Beispiel:

  • nach Gebäudeart: in Gebäuden mit ein bis zwei Wohnungen (Ein- und Zweifamilienhäuser) sowie in Gebäuden mit 3 und mehr Wohnungen (Mehrfamilienhäuser)
  • nach Marktsegment: Neubau, Bestandsmaßnahmen
  • nach überwiegend verwendeter Heizenergie

Die Zahlen und Entwicklungen sind im Zusammenhang mit weiteren Indikatoren und Trends zu interpretieren. Sprünge im Zeitverlauf sind normal, sodass Zeitreihen und/oder die Bildung von Durchschnittwerten sinnvoll sind.

Die Betrachtung der Baugenehmigungen ist als eine Art kurzfristige Prognose für die Entwicklung des Wohnungsangebots nützlich. Baugenehmigungen führen allerdings nicht immer zu fertiggestellten Wohnungen. Die Daten sind im Gegensatz zu den fertiggestellten Wohnungen auch monatlich verfügbar. In Zeiten einer schwankenden Baukonjunktur erscheint auch eine monatliche Betrachtung für sinnvoll.

Daten: IT.NRW

Die Genehmigungsintensität zeigt, wie viele neue Wohnungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums im Vergleich zum Wohnungsbestand (zur Zahl der Einwohnenden) genehmigt wurden. 

Die Genehmigungsintensität lässt sich in Verbindung mit dem Wohnungsbestand oder der Zahl der Einwohnenden zum Ausdruck bringen. Der Wohnungsbestand ist mit je 1.000 Wohnungen bzw. die Zahl der Einwohnenden mit je 1.000 Personen vergleichend heranzuziehen.  Für die Zahl der genehmigten Wohnungen ist der Durchschnittswert von mind. 3 Jahren sinnvoll.

Genehmigungsintensität je Bestandswohnung: Die Zahl genehmigter Wohnungen eines Zeitraums wird in Bezug zum Wohnungsbestand zum Vorjahreszeitraum gesetzt.

Genehmigungsintensität je einwohnende Person: Die Zahl der genehmigten Wohnungen eines Zeitraums wird in Bezug zu den einwohnenden Personen zum Vorjahreszeitraum gesetzt. Diese Herangehensweise hat gegenüber der ersten Variante den Vorteil, dass die Aussage nicht - wie oben - durch Leerstände oder Fehler der Wohnungsbestandsstatistik verzerrt wird. Dafür kommt mit der Bevölkerung eine Nachfragekomponente ins Spiel.

Der Indikator ist vor allem zum Vergleich mehrerer Stadtteile, Kommunen oder Regionen, beispielsweise in Form einer Karte, sinnvoll.

Daten: IT.NRW, eigene Berechnung

Der Bauüberhang umfasst die genehmigten, aber noch nicht als fertiggestellt gemeldeten Baumaßnahmen.

Der Bauüberhang ist ein Maß an "potentiellen Wohnungen", die in den nächsten Jahren fertiggestellt werden könnten. Er kann auch als Indikator für den Grad der Investitionszurückhaltung, der bauwirtschaftlichen Konjunktur und Bauauslastung (Veränderung der Bauzeiten hin zu längeren Bauzeiten) gesehen werden.

Der Bauüberhang lässt mögliche Untergliederungen zu:

  • nach Gebäudeart: in Gebäuden mit ein bis zwei Wohnungen (Ein- und Zweifamilienhäuser) sowie in Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen (Mehrfamilienhäuser)
  • nach Bauherrentyp/Investierenden: (Wohnungs-)Unternehmen, Privatpersonen, Sonstige
  • nach Baufortschritt: unterscheidet, ob ein Gebäude „noch nicht begonnen“, „noch nicht unter Dach“ oder bereits rohbaufertig („unter Dach“) ist.

Bei der Betrachtung des Indikators ist ein Blick auf die Entwicklung der "Abwicklungsdauer", die ebenfalls Teil der Bautätigkeitsstatistik sind, hilfreich. Die Abwicklungsdauer beschreibt die Zeitspanne zwischen Genehmigung und Fertigstellung.

Daten: IT.NRW

Erloschene Baugenehmigungen fassen diejenigen Baugenehmigungen zusammen, die erloschen sind und entsprechend keine Baufertigstellungen resultieren.

Eine Baugenehmigung kann erlöschen, wenn nicht innerhalb von drei Jahren nach ihrer Erteilung mit der Ausführung des Bauvorhabens begonnen wird oder die Bauausführung länger als ein Jahr unterbrochen wird. Ein Grund können gestiegene Bau- und Finanzierungskosten sein.

Erloschene Baugenehmigungen können im Verhältnis zu den erteilten Baugenehmigungen (z.B. je 100 erteilte Genehmigungen) betrachtet werden. Eine erloschene Baugenehmigung kann auch durch eine neue Baugenehmigung ersetzt werden.

Daten: IT.NRW

Als Bauabgänge werden die Wohnungen bezeichnet, die aus dem Wohnungsbestand (Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden) entfallen.

Die Bauabgänge resultieren aus der Zahl der genehmigten Abbrüche sowie Zusammenlegungen und Umwidmungen von Wohnungen. Die Bauabgänge lassen mögliche Untergliederungen zu:

  • nach Gebäudeart: in Gebäuden mit ein bis zwei Wohnungen (Ein- und Zweifamilienhäuser) sowie in Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen (Mehrfamilienhäuser)
  • nach Bauherrentyp/Investierenden: (Wohnungs-)Unternehmen, Privatpersonen, Sonstige
  • nach Baualter: ausgewiesen sind verschiedene Altersklassen
  • nach Bauabgangsursache: der Abgang der Wohngebäude war zurückzuführen auf eine bestimmte Ursache

Die Zahl der Bauabgänge hat Auswirkungen auf den Wohnungsbestand.

Daten: IT.NRW

Öffentlich geförderte Wohnungen

Der Indikator Bewilligte Wohnungen Eigentumsförderung umfasst das selbstgenutzte Wohneigentum, für das Zusagen über Fördermittel der Wohnraumförderung für den Neubau (inkl. Neuschaffung und Ersterwerb), den Bestandserwerb oder die Modernisierung erteilt wurden. 

Die Bewilligungen im Neubau und Bestandserwerb geben Aufschluss über die Wohneigentumsbildung einkommensschwächerer Haushalte. Die Zusagen im Rahmen der Modernisierungsförderung zeigen zudem, ob und wie einkommensschwächere Haushalte ihr Wohneigentum attraktiv und zukunftssicher gestalten. 

Daten: NRW.BANK Wohnraumförderung

Bei den fertiggestellten Wohnungen Eigentumsförderung Neubau handelt es sich um Fertigstellungen von selbst genutzten Wohnungen in Eigenheimen und Eigentumswohnungen, für die Fördermittel im Rahmen der Wohnraumförderung für den Neubau oder den Ersterwerb vom Bauträger gewährt wurden.

Inkludiert ist neben dem Neubau auch die Neuschaffung im Gebäudebestand. Die fertiggestellten Wohnungen des Vorjahres werden jährlich zum 30.6. ausgewertet. 

Daten: NRW.BANK Wohnraumförderung

Der Indikator Bewilligte Wohnungen Mietwohnraumförderung bezieht sich auf alle Mietwohnungen, für die Zusagen über Fördermittel für den Neubau (inkl. Neuschaffung) oder die Modernisierung im Rahmen der Wohnraumförderung erteilt wurden.

Der Indikator kann zur Abschätzung der zukünftigen Baufertigstellungen und Wohnungszugänge im preisgebundenen Wohnungsbestand herangezogen werden. Zudem gibt er Aufschluss darüber, welcher Teil des Wohnungsbestands unter Schaffung oder dem Erhalt von Mietpreis- und Belegungsbindungen attraktiv und zukunftssicher gestaltet wird. Bei den Förderzusagen für Mietwohnungen kann es zu Rückgaben und Umplanungen kommen, sodass die Betrachtung von fertig gestellten Wohnungen zielführender sein kann.

Auf Dauer vermietete Eigentumswohnungen, Wohnungen in Wohnheimen und auch Wohnplätze fließen in diesen Indikator ein. Die separate Betrachtung der Wohnplätze ist häufig sinnvoll.

Daten: NRW.BANK Wohnraumförderung

Bei den fertiggestellten Wohnungen Mietwohnraumförderung Neubau handelt es sich um fertiggestellte und vermietete Wohnungen, für die Fördermittel im Rahmen der Wohnraumförderung für den Neubau gewährt wurden und die Bindungen unterliegen.

Inkludiert sind auch in der Form der auf Dauer vermieteten Eigentumswohnung fertiggestellte Wohnungen sowie fertiggestellte Wohnungen in Wohnheimen (keine Wohnplätze) für die Fördermittel im Rahmen der Wohnraumförderung für den Neubau (eingeschlossen ist auch die Neuschaffung in bestehenden Gebäuden) gewährt wurden und die somit Belegungsbindungen unterliegen. Die fertiggestellten Wohnungen des Vorjahres werden jährlich zum 30.6. ausgewertet. 

Daten: NRW.BANK Wohnraumförderung

Der preisgebundene Mietwohnungsbestand umfasst alle Mietwohnungen, die durch die öffentliche Wohnraumförderung Nordrhein-Westfalen geschaffen worden sind und einer Mietpreis- und Belegungsbindung unterliegen.

Mietwohnungen (einschließlich Wohnungen in Wohnheimen, aber keine Wohnheimplätze), die durch die öffentliche Wohnraumförderung Nordrhein-Westfalen geschaffen oder modernisiert wurden und deren Belegung und Miethöhe über eine bestimmte Zeit reglementiert sind (Mietpreis- und Belegungsbindung). Die Wohnungen können nur von Personen bzw. Haushalten bezogen werden, die über einen Wohnberechtigungsschein verfügen. Der Indikator zeigt die generelle Bedeutung und Entwicklung des preisgebundenen Mietwohnungssegments für den Geschosswohnungsmarkt. Die Daten werden bis auf kommunaler Ebene veröffentlicht.

Daten: NRW.BANK Wohnraumförderung

Bei der Modellrechnung handelt es sich um eine Schätzung zur zukünftigen Entwicklung der Zahl der preisgebundenen Mietwohnungen in Nordrhein-Westfalen.

Der Indikator zeigt auf, wie sich der aktuelle öffentlich geförderte Mietwohnungsbestand mittel- und langfristig entwickelt. Dabei werden zukünftige Bewilligungen für die Neuschaffung von Wohnungen bewusst nicht berücksichtigt. Gerade auf Gemeindeebene ist es aufgrund der Vielzahl externer Einflussfaktoren auf die Neuförderung, darunter beispielsweise Baupreise oder Baulandverfügbarkeit, kaum möglich, belastbare Prognosen zu generieren. Weiterhin zeigt eine ausschließlich auf den aktuellen Bestand sowie die bereits bewilligten Wohnungen bezogene Rechnung deutlicher auf, welche Handlungserfordernisse in der jeweiligen Gemeinde bestehen. Der Indikator dient lediglich als Schätzung.

Daten: NRW.BANK Wohnraumförderung

Der Leerstand öffentlich geförderter Mietwohnungen gibt die Anzahl der öffentlich geförderten, leerstehenden Mietwohnungen an.

Der Indikator lässt Rückschlüsse auf die Vermietungs- und Nachfragesituation im öffentlich geförderten Mietsegment zu. Leerstandsdaten sind überwiegend nicht differenziert verfügbar.

Daten: NRW.BANK Wohnraumförderung

Die Fluktuation im preisgebundenen Mietwohnungsbestand gibt den Anteil der Erst- und Wiederbelegungen am gesamten preisgebundenen Mietwohnungsbestand an.

Die Zahl der Erst- und Wiederbelegungen gibt die Anzahl der vermieteten Wohnungen wieder, in denen Belegungen durch Haushalte mit Wohnberechtigungsschein stattgefunden haben. Diese werden im Verhältnis zum preisgebundenen Mietwohnungsbestand insgesamt gesetzt.

Daten: NRW.BANK Wohnraumförderung

Wohnungssuchende Haushalte gibt die Anzahl der Haushalte an, denen im jeweiligen Jahr ein Wohnberechtigungsschein erteilt wurde.

Eine öffentlich geförderte Wohnung dürfen nur Haushalte beziehen, die über einen gültigen Wohnberechtigungsschein verfügen. Die Erteilung eines Wohnberechtigungsscheins bemisst sich an der Höhe des Einkommens. Die Einkommensgrenzen werden durch das Land Nordrhein-Westfalen festgelegt. Der Indikator kann als Nachfragegröße nach preisgebundenen Mietwohnraum verstanden werden. Folgende Untergliederungen sind möglich:

  • Haushaltsgröße
  • Zugehörigkeit zu einem besonderen Personenkreis
  • Derzeitige Wohnverhältnisse
  • Gründe für den Wohnungswechsel

Die Daten basieren auf der Berichterstattung der zuständigen Stellen über die Entwicklung des Mietwohnungsbestands, die Zahl und Struktur der wohnungssuchenden Haushalte und die durchgeführten Kontrollen.

Daten: NRW.BANK Wohnraumförderung

Die Vermittlungsquote gibt den Anteil der Erst- und Wiederbelegungen an allen wohnungssuchenden Haushalten wieder.

Die Vermittlungsquote gibt an, wie groß der Anteil an wohnungssuchenden Haushalten ist, denen im Bezugsjahr eine Wohnung vermittelt werden konnte. Dafür sind zwei Zahlen heranzuziehen. Die Zahl der Erst- und Wiederbelegungen gibt die Anzahl der vermieteten Wohnungen wieder, in denen Belegungen durch Haushalte mit Wohnberechtigungsschein stattgefunden haben. Die Zahl der wohnungssuchenden Haushalte gibt die Haushalte an, denen im jeweiligen Jahr ein Wohnberechtigungsschein erteilt wurde. Die Vermittlungsquote kann somit als ein Maß der Marktanspannung im öffentlich geförderten Mietwohnungssegment interpretiert werden. In Wohnungsmärkten mit stark nachgefragten Angebot sind die Vermittlungsquoten in der Regel besonders niedrig.

Die Daten basieren auf der Berichterstattung der zuständigen Stellen über die Entwicklung des Mietwohnungsbestands, die Zahl und Struktur der wohnungssuchenden Haushalte und die durchgeführten Kontrollen.

Daten: NRW.BANK Wohnraumförderung

Wohnungsleerstand

Die Leerstandsquote gibt die Anzahl der leerstehenden Wohnungen je 100 Wohnungen im Bestand an.

Die allgemeine Leerstandsquote kann, bei vorhandener Datenlage, in Marktsegmente untergliedert werden. Es können leerstehende Mietwohnungen, leerstehende Eigenheime/Eigentumswohnungen und leerstehende öffentlich geförderte Mietwohnungen unterschieden werden.

Die Methoden zur Ermittlung des Wohnungsleerstands sind nicht einheitlich, sodass die Ergebnisse einzelner Untersuchungen nicht miteinander verglichen werden können. Neben räumlich übergreifenden Quellen, erheben auch die Kommunen selbst entsprechende Daten.

Daten: Zensus 2022 - Statistische Ämter des Bundes und der Länder, IT.NRW, CBRE-empirica-Leerstandsindex

Die Anzahl leerstehender Wohnungen gibt die Zahl nicht bewohnter Wohnungen zu einem bestimmten Stichtag wieder.

Eine differenzierte Betrachtung dieses Indikators kann nach Dauer, Gründen für den Leerstand und nach Marktsegmenten erfolgen. Im Zensus 2022 werden zum Stichtag des 15.05.2022 folgende Zeitspannen des Leerstands unterschieden:

  • Leerstand seit weniger als 3 Monaten: Kann als Fluktuationsleerstand, d.h. Leerstand im Rahmen von Mieterwechseln, der zum Funktionieren des Wohnungsmarkts sogar als notwendig erachtet wird, interpretiert werden.
  • Leerstand seit 3 bis unter 6 Monaten: Kann als Übergangsleerstand verstanden werden und bietet ggf. erste Hinweise auf mögliche strukturelle Probleme, kann auf entspannten Wohnungsmärkten aber auch noch fluktuationsbedingter Leerstand sein.
  • Leerstand seit über 6 bis unter 12 Monaten und länger: Leerstehende Wohnungen dieser Dauer können zumeist als struktureller Leerstand verstanden werden, d.h. das Angebot ist vermutlich größer als die derzeitig vorhandene Nachfrage.

Neben räumlich übergreifenden Quellen, erheben auch die Kommunen selbst entsprechende Daten.

Daten:Zensus 2022 - Statistische Ämter des Bundes und der Länder, IT.NRW, CBRE-empirica-Leerstandsindex

Die Leerstandsgründe geben an, warum eine Wohnung nicht bewohnt wird und leer steht.

Im Zensus 2022 werden die Leerstandsgründe erstmalig für den Stichtag 15.05.2022 erhoben. Unterschieden werden folgende Gründe:

  • Innerhalb von 3 Monaten für den Bezug verfügbar
  • Laufende bzw. geplante Baumaßnahmen
  • Geplanter Abriss oder Rückbau
  • Verkauf des Gebäudes oder der Wohnung
  • Künftige Selbstnutzung
  • Sonstiger Grund

Daten: Zensus 2022 - Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Mieten und Kaufpreise

Mieten- und Preisdaten geben eine essenzielle Einsicht in die aktuellen Markttrends und Entwicklungen, sie sind damit ein Kernindikator für die Wohnungsmarktbeobachtung. Da es in diesem Themenfeld keine einheitliche amtliche Statistik gibt, wird auf die Daten gewerblicher Anbieter zurückgegriffen. Eine Ausnahme bilden die Wohnbaulandpreise und Wohnbaulandverkäufe. Hier kann auf Daten des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Land Nordrhein-Westfalen zu tatsächlich realisierten Transaktionen zurückgegriffen werden.

Die Angebotsmieten sind die angegebenen monatlichen Preise für Mietobjekte (in €/m²) in Immobilieninseraten.

Die Daten stehen für unterschiedliche Zeiträume zur Verfügung (Gesamtjahre und Halbjahre). Bei den Objekttypen kann nach Neubauobjekten, Bestandsobjekten, Mietwohnungen, Mieteinfamilienhäusern und weiteren Merkmalen wie beispielsweise Baujahr, Zimmerzahl, Barrierefreiheit unterschieden werden. Die räumliche Ebene reicht dabei teilweise bis auf die PLZ-Bezirke.

Werte auf NRW-Ebene werden auf Basis einer eigenen Berechnung durch die NRW.BANK gewichtet.

Daten: empirica-Preisdatenbank (Basis: VALUE Marktdaten), eigene Berechnung.

Die Angebotspreise sind die angegebenen Preise für Kaufobjekte (€ gesamt oder in €/m²) in Immobilieninseraten.

Die Angebotspreise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen werden getrennt voneinander ausgewertet. Die Daten stehen für unterschiedlich Zeiträume zur Verfügung (Gesamtjahre und Halbjahre). Bei den Objekttypen kann nach Neubauobjekten, Bestandsobjekten, freistehenden Einfamilienhäusern, Reihenhäusern und weiteren Merkmalen wie Baualter und Barrierefreiheit unterschieden werden. Die räumliche Ebene reicht dabei teilweise bis auf die PLZ-Bezirke. Werte auf NRW-Ebene werden auf Basis einer eigenen Berechnung durch die NRW.BANK gewichtet. 

Daten: empirica-Preisdatenbank (Basis: VALUE Marktdaten), eigene Berechnung

Die Miete im preisgebundenen Mietwohnungsbestand ist der Preis, der für öffentlich geförderte Mietwohnungen (in €/m²) monatlich gezahlt wird.

Öffentlich geförderte Mietwohnungen unterliegen strikten gesetzlichen Vorgaben. Dabei ist sowohl die maximal zulässige Miethöhe als auch die Höhe der Mietentwicklung im Zeitverlauf nach oben reglementiert. Ob diese theoretisch erlaubten Miethöhen tatsächlich am Markt erzielbar sind, hängt von den jeweiligen Marktverhältnissen ab. Dies ist insbesondere dann relevant, wenn die preisgebundenen Mieten nah am oder sogar über dem örtlichen Mietniveau liegen.

Daten: NRW.BANK Wohnraumförderung

Die Mietbelastung eines Haushalts ist der Anteil der Bruttokaltmiete am Haushaltsnettoeinkommen.

Dieser Indikator wird ohne die verbrauchsabhängigen Bestandteile der Miete berechnet, um einen vom individuellen Verbrauch der Haushalte unabhängigen Vergleich zu ermöglichen.

Die Bruttokaltmiete setzt sich aus der Nettokaltmiete (Grundmiete) und den kalten Nebenkosten zusammen, die an die Vermietenden gezahlt werden. Das sind zum Beispiel die monatlichen Betriebskosten einer Wohnung für Haus- und Straßenreinigung, Müllabfuhr, Allgemeinstrom, Hausmeisterleistungen, Schornsteinreinigung, Kabelanschluss; die Grundsteuer oder Gebäudeversicherungen gehören ebenfalls dazu.

Zum Haushaltsnettoeinkommen zählen nach dem Mikrozensus alle Zahlungen, die zum Haushaltseinkommen beitragen. Dies ist die Summe aller Einkunftsarten abzüglich Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, zum Beispiel Einnahmen aus Erwerbstätigkeit, Renten, Vermietung und Verpachtung, Unterhaltszahlungen oder auch staatlichen Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kinder- und Wohngeld.

Daten: Destatis - Statistisches Bundesamt, IT.NRW

Die Wohnbaulandverkäufe geben die Anzahl der Kauffälle von Bauland (unbebaute Grundstücke, baureifes Land) für den Wohnungsbau an.

Das Transaktionsvolumen auf dem Bodenmarkt hängt vom Baulandangebot und von der Nachfrage ab. Außerdem erlaubt der Indikator Rückschlüsse auf die zu erwartende Neubautätigkeit. Aufgrund seiner Mehrdeutigkeit sollte dieser Indikator mit anderen Indikatoren im Zusammenhang betrachtet werden. Der Indikator wird nach Grundstücken für den individuellen Wohnungsbau (freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser; Doppelhaushälften/ Reihenhäuser; Reihenendhäuser) und Grundstücken für den Geschosswohnungsbau differenziert. Bei letzterem ist Zahl der Verkaufsfälle aber eher gering und daher nur bedingt aussagefähig. Wenn viele Grundstücke umgesetzt werden, kann anschließend auch eine entsprechende Bautätigkeit erwartet werden. Umgekehrt muss eine geringe Aktivität auf dem Baulandmarkt nicht bedeuten, dass keine Nachfrage herrscht. Dies kann auch die Folge von Baulandmangel sein.

Daten: Oberer Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Land Nordrhein-Westfalen (OGA NRW)

Die Wohnbaulandpreise entsprechen dem durchschnittlichen Kaufpreis für baureife Grundstücke für den Wohnungsbau in €/m² oder entsprechende Bodenpreisindexreihen für unbebaute Grundstücke für den Wohnungsbau.

Die Wohnbaulandpreise - differenziert nach Grundstücken für den individuellen Wohnungsbau (freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser; Doppelhaushälften/ Reihenhäuser; Reihenendhäuser) und Grundstücken für den Geschosswohnungsbau - spiegeln das Verhältnis von Angebot und Nachfrage sowie das generelle Bodenpreisniveau vor Ort wider. Die Entwicklung der absoluten Preise darzustellen, ist manchmal nicht sinnvoll: Die jährlichen Schwankungen sind wegen der oft geringen Fallzahl und der unterschiedlichen Lagen und Qualitäten der Grundstücke zu groß. Die Indexdarstellung zeigt daher die relative Entwicklung der Baulandpreise in Bezug auf ein Basisjahr und erleichtert das Ablesen langfristiger Trends. Die örtlichen Gutachterausschüsse leiten sie aus ihren Kaufpreissammlungen ab und schreiben sie jährlich auf Basis der aktuellen Kauffälle fort.

Daten: Oberer Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Land Nordrhein-Westfalen (OGA NRW)

Die Relation von Haushaltseinkommen zu Eigentumspreisen in Form des Kaufpreises als Vielfaches des durchschnittlichen Netto-Haushaltseinkommens. Sie zeigt, wie die Preis- und Einkommensentwicklung bei der Leistbarkeit von Wohneigentum zusammenwirken.

Als Durchschnittswert ist der Erschwinglichkeitsindex vorsichtig zu interpretieren, da er unterschiedliche Entwicklungen niedriger, mittlerer und hoher Einkommen nicht berücksichtigt. Gut ist er aber für regionale Vergleiche, beispielsweise mit Nachbarkommunen.

Daten: empirica-Preisdatenbank (Basis: VALUE Marktdaten), GfK Geomarketing, eigene Berechnung

Datengrundlagen

Die NRW.BANK Wohnungsmarktbeobachtung nutzt umfangreiche Datenbestände verschiedenster Herkunft. Soweit vorhanden, werden die Daten auf Gemeindeebene analysiert. Einige sind jedoch nur auf Kreis- oder Landesebene verfügbar. Soweit die Daten es zulassen, wird die kurzfristige Entwicklung (der vergangenen drei Jahre) mit der langfristigen (zehn Jahre) verglichen. Prognosen werden genutzt, aber - abgesehen von der Modellrechnung zur Entwicklung des preisgebundenen Mietwohnungsbestands -  nicht selbst berechnet.

Das ehemalige Statistische Landesamt, ein Teil des Landesbetriebs Information und Technik (IT.NRW), stellt den größten Teil der Datengrundlagen. Dazu gehören die Statistiken zur Bautätigkeit, zum Wohnungsbestand, zu Bevölkerung und Haushalten, zu den Empfangenden von Sozialhilfe und Wohngeld, die Indizes für Baupreise, Verbraucherpreise und Wohnungsmieten, Ergebnisse der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, des Mikrozensus, die Berechnungen zur zukünftigen Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung sowie die Ergebnisse der Zensuserhebungen.

Der Mikrozensus ist eine „kleine Volkszählung“, in der die Statistischen Landesämter jährlich 1 Prozent aller Haushalte befragen. Alle vier Jahre werden Zusatzfragen zum Thema „Wohnen“ gestellt, etwa zu Besitzform, Größe und Art der Wohnung, Mieten, Betriebs- und Heizkosten sowie zu Barrieren in Wohnung und Gebäude. Über die Verschneidung mit den Haushaltsmerkmalen lassen sich wichtige Erkenntnisse zu Wohnsituation, Eigentumsquoten und Wohnkostenbelastung verschiedener Haushaltstypen gewinnen und zum Teil bis auf die Kreisebene herunterbrechen.

Für die meisten Preisanalysen nutzt die NRW.BANK Auswertungen aus der empirica-Preisdatenbank. Diese enthält Daten aus Wohnungsangeboten im Internet, die von einer speziellen Suchmaschine ausgelesen, anschließend bereinigt und aufbereitet werden. Die Daten der Miet- und Kaufangebote sind für Nordrhein-Westfalen seit 2005 flächendeckend verfügbar. Seit Ende 2019 firmiert die Datenbank unter „VALUE Marktdaten“. Nach Erfahrungen vieler Nutzer bilden die Daten das öffentlich verfügbare Wohnungsangebot realistisch ab. Allenfalls dort, wo genossenschaftliche oder kommunale Unternehmen umfangreiche preisgünstige Bestände halten, aber nicht öffentlich inserieren, kann dieses Segment unterrepräsentiert sein.

Die örtlichen Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, die bei Kreisen, kreisfreien und größeren kreisangehörigen Städten angesiedelt sind, erfassen Daten sämtlicher Immobilien- und Grundstücksverkäufe und werten sie vor allem für die Grundstückswertermittlung aus. Ausgewählte Kennziffern melden sie jedes Jahr dem Oberen Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Land Nordrhein-Westfalen (OGA NRW), der diese regelmäßig im „Grundstücksmarktbericht Nordrhein-Westfalen“ veröffentlicht. Qualität, Marktabdeckung und Verfügbarkeit der Daten hängen stark von den zuliefernden örtlichen Gutachterausschüssen ab. Die Gutachterausschüsse bekommen alle Kaufverträge auf den Tisch. Da sie nicht immer alle notwendigen Informationen enthalten, können sie nicht flächendeckend für alle Kauffälle ausgewertet werden. In der Konsequenz liegen für einige Gemeinden nicht ausreichend viele Beobachtungen vor. Insgesamt haben sich alle Faktoren in den vergangenen Jahren erheblich verbessert. Deshalb nutzt die Wohnungsmarktbeobachtung die Daten des OGA NRW zu Kauffällen und Preisen für Wohnbauland, Eigenheime, Mehrfamilienhäuser und Eigentumswohnungen ab dem Jahr 2003.

Nordrhein-Westfalen führt seit 1965 eine Obdach- beziehungsweise Wohnungslosenstatistik. Dazu befragt das Land jeweils zum 30. Juni alle Kommunen und freien Träger der Wohnungslosenhilfe nach Personen, die in deren Notunterkünften, -wohnungen oder (teil-)stationären Einrichtungen vorübergehend untergebracht oder den Fachberatungsstellen bekannt sind. Die Erhebung wird im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) von IT.NRW durchgeführt. Die solide Datenbasis ermöglicht unter anderem Auswertungen nach Alters- und Haushaltsstruktur.

Im Wohnungsmarktbarometer befragt die NRW.BANK jährlich einen festen Kreis von Wohnungsmarktfachleuten aus unterschiedlichen Bereichen – allen voran aus Wohnungswirtschaft und Kommunen, Hausverwaltungen und Maklerbüros, aber auch aus Bau- und Finanzwirtschaft, Politik, Wissenschaft und Interessenverbänden. Der Rücklauf umfasst in der Regel Antworten im mittleren Hunderter Bereich aus allen Regionen des Landes. Das Barometer erfasst keine harten Daten, sondern Stimmungen und subjektive Einschätzungen, etwa zur Marktanspannung, zum Investitionsklima oder zu den Chancen verschiedener Gruppen bei der Wohnungssuche.

Hierbei handelt es sich um eine seit 2020 stattfindende Umfrage der NRW.BANK und des VdW Rheinland Westfalen zu den aktuellen Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Befragt werden die beim VdW RW ansässigen Mitgliedsunternehmen mit einem Rücklauf von jährlich rund 150 Teilnehmenden. Der Fragebogen orientiert sich an aktuellen Themen rund um die Wohnungswirtschaft und enthält sowohl wiederkehrende als auch neu aufgegriffene Fragen. Neben aktuellen Stimmungen und subjektiven Einschätzungen werden auch praxisorientierte Fragen zur Investitionstätigkeit der Unternehmen oder den konkreten Auswirkungen der Energiekrise aufgegriffen. Die Befragung erfolgt anonym und wird im zweiten Quartal des Jahres durchgeführt.

Die NRW.BANK führt als Förderbank Statistiken über die Wohnraumförderung des Landes. Jährlich erscheinen ein Bericht zum Förderergebnis des Vorjahres und ein Bericht zur Situation des preisgebundenen Wohnungsbestands. Der Bericht enthält Aussagen zu Zu- und Abgängen aus dem preisgebundenen Bestand sowie zu den erteilten Wohnberechtigungsscheinen und zu sozialen Merkmalen der Haushalte. Die Daten stammen aus den Meldungen der zuständigen Kommunen zur Bestands- und Besetzungskontrolle im öffentlich geförderten Bestand und liegen flächendeckend auf Gemeindeebene vor.

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist der bedeutendste Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Im Auftrag der NRW.BANK werden monatlich über 1.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe (hier u.a. Wohnungsbau), Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation sowie ihren Zukunftsaussichten befragt. Die Ergebnisse werden monatlich von der NRW.BANK analysiert und regelmäßig als Datenpaket zur Verfügung gestellt. Die Wohnungsmarktbeobachtung nutzt diese Daten um die aktuelle Stimmung im Bauhauptgewerbe und im Wohnungsbau anhand von Indikatoren wie dem Geschäftsklima, Auftragsstornierungen und Kapazitätsauslastung einschätzen und einen Vergleich zu anderen Branchen in NRW ziehen zu können. 

Darüber hinaus nutzt die NRW.BANK die Mietspiegel der Kreise und Kommunen, Kredit-, Zins- und Inflationsstatistiken der Deutschen Bundesbank und der Europäischen Zentralbank, die Verbandsstatistik des GdW / VdW aus der Befragung seiner Mitgliedsunternehmen, Arbeitsmarktstatistiken der Agentur für Arbeit sowie Kaufkraftdaten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Viele nordrhein-westfälische Gemeinden liefern Daten zu innerstädtischen Umzügen, das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Daten aus eigenen Sammlungen und Primärerhebungen (Immobilientransaktionsdatenbank, Wohneigentumsbefragung, innerstädtische Raumbeobachtung u.Ä.).

Berechnungsgrundlagen

Hier werden die wichtigsten mathematischen Kennzahlen und Berechnungsgrundlagen der Analysen der Wohnungsmarktbeobachtung vorgestellt und kurz erläutert.

Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte der betrachteten Daten liegt.

In der Statistik ist der Median ein Mittelwert und Lageparameter. Der Median der beobachteten Daten ist derjenige Messwert, der genau „in der Mitte“ steht, nachdem die Messwerte der Größe nach sortiert wurden.

Das arithmetische Mittel ist die Summe der gegebenen Werte geteilt durch die Anzahl der Werte.

Das arithmetische Mittel (umgangssprachlich auch als Durchschnitt bezeichnet), bildet den durchschnittlichen Wert der beobachteten Daten ab.

Der gewichtete Durchschnitt berechnet anhand von zusätzlichen Werten (oder Gewichten) einen Durchschnitt von einem Datensatz.

Der gewichtete Durschnitt betrachtet zusätzliche Kriterien um die Aussagekraft eines Mittelwertes zu erhöhen. Ein Datenpunkt, der eine höhere Aussagekraft für die Gesamtaussage hat, fließt dementsprechend stärker in die Berechnung ein als ein Datenpunkt mit geringerer Aussagekraft. In der Wohnungsmarktbeobachtung können solche Gewichtungen zum Beispiel Einwohnerzahlen, bestehende Gebäude oder Flächenangaben sein.

Der Durchschnitt über die letzten x Jahre (Monate) bildet einen Mittelwert, welcher kurzfristige Schwankungen ausgleicht indem ein größerer Zeitraum betrachtet wird.

Für den Durchschnitt der letzten x Jahre (bzw. Monate) wird das aktuelle Jahr (der letzte Monat) sowie die x-1 Jahre (Monate) davor betrachtet. Als Datengrundlage liegen also x Werte (ein Wert pro Betrachtungszeitpunkt) vor. Über diese Datenmenge wird das arithmetische Mittel bestimmt.

Die jährliche (monatliche) Entwicklung gibt die prozentuale Veränderung zum vorherigen Betrachtungszeitpunkt an.

Für die jährliche (monatliche) Entwicklung wird die Differenz zwischen dem Wert zum aktuellen und dem Wert vorherigen Zeitpunkt durch den Wert zum vorherigen Zeitpunkt geteilt. Durch den entstehenden prozentualen Wert, lässt sich die Entwicklung einschätzen und mit anderen Bereichen, die in anderen Größenordnungen oder Einheiten gemessen werden, vergleichen.

Die jährliche Wachstumsrate stellt den mittleren Prozentsatz den eine Zeitreihe wächst dar.

Die jährliche Wachstumsrate (engl. Compound Annual Growth Rate, abgekürzt CAGR) ist eine Kennziffer zur Betrachtung von Entwicklungen. Zur Berechnung wird der aktuelle Wert durch den Ausgangswert geteilt. Von dem Ergebnis wird die x-te Wurzel gezogen, wobei x die Anzahl der Jahre ist, die betrachtet werden. Die Compound Annual Growth Rate stellt also den mittleren Prozentsatz dar, um den der Anfangswert einer Zeitreihe auf hypothetische Folgewerte für die Berichtsjahre wächst, bis der tatsächliche Endwert am Ende der Berichtsperiode erreicht ist.

Der Saldo gibt den Gesamtwert einer Kennzahl, die aus mehreren Komponenten besteht, an.

In Salden werden Kennzahlen zusammengefasst, bzw. gegeneinander aufgerechnet um den kombinierten Gewinn, Verlust oder Stand darzustellen.

Die Intensität zeigt das Verhältnis, in welchem neue Einheiten innerhalb eines bestimmten Zeitraums im Vergleich zu einer Bezugsgröße hinzukommen.

Bauintensität und Genehmigungsintensität sind Beispiele für diese Berechnungsmethoden. Hier werden neu gebaute bzw. genehmigte Wohneinheiten ins Verhältnis zu den Einwohnern oder bestehenden Wohnungen gesetzt.

Ihre Ansprechpartnerin

Anastasia Suckau

Für Fragen rund um den Indikatorenkatalog der Wohnungsmarktbeobachtung steht Ihnen Anastasia Suckau gerne zur Verfügung.

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