Stagnation auf niedrigem Niveau
Die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft hat sich im Februar kaum verändert. Während die Unternehmen mit den laufenden Geschäften etwas unzufriedener waren, hellten sich ihre Erwartungen leicht auf. Die gegenwärtige politische Unsicherheit wirkt sich auch auf die Firmen aus, die vermehrt eine abwartende Haltung einnehmen.
Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima hat sich im Februar 2024 um marginale 0,1 Saldenpunkte auf -15,0 Punkte eingetrübt. Dabei bewerteten die Unternehmen ihre aktuellen Geschäfte etwas schlechter als zuvor. Der entsprechende Umfragewert sank um 1,0 auf -12,1 Punkte. Bei den Geschäftserwartungen gab es hingegen ein Plus von 0,7 auf -18,0 Saldenpunkte, womit der Pessimismus unter den Unternehmen bereits den zweiten Monat in Folge abnahm.
Die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft verharrte auch im Februar auf einem niedrigen Niveau. Weiterhin überwiegt bei vielen Firmen die Skepsis, was die künftige Entwicklung angeht. Grund ist die politische Unsicherheit im In- und Ausland, weshalb die Unternehmen derzeit zunehmend abwarten und Investitionen hinauszögern.
Im gewichtigen Dienstleistungssektor ist das Geschäftsklima gesunken. Die Unternehmen zeigten sich weniger zufrieden mit der aktuellen Lage. Auch die Geschäftserwartungen trübten sich etwas ein. Insbesondere im Bereich Transport und Logistik nahmen die skeptischen Stimmen angesichts sehr schwacher Aufträge zu. Aber auch im Gastgewerbe sowie in der Branche Information und Kommunikation ging es mit der Stimmung spürbar nach unten.
Im Handel blieb das Geschäftsklima nahezu unverändert. Zwar nahm der Pessimismus im Hinblick auf die nächsten sechs Monate etwas ab. Gleichzeitig bewerteten die Händler ihre gegenwärtigen Geschäfte jedoch etwas besser als noch im Vormonat. Groß- und Einzelhandel entwickelten sich im Februar gegensätzlich: Während sich das Geschäftsklima im Großhandel etwas aufhellte, trübte es sich im Einzelhandel ein.
Im Baugewerbe hat sich das Geschäftsklima solide verbessert. Besonders stark fiel das Plus im Wohnungsbau aus, im Tiefbau trübte sich das Geschäftsklima jedoch ein. Grund für die bessere Stimmung im Bauhauptgewerbe waren gestiegene Umfragewerte bei den Geschäftserwartungen. Die laufenden Geschäfte schätzten die Bauunternehmen hingegen etwas schlechter ein. Zentrales Problem bleibt der Auftragsmangel.
Ein starkes Stimmungsplus gab es im Verarbeitenden Gewerbe. Die befragten Industrieunternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage besser als im Vormonat. Zudem waren sie weniger pessimistisch mit Blick auf die kommenden sechs Monate. Die Talsohle bei den Industrieaufträgen scheint durchschritten. Ebenfalls schlugen die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle bislang nicht auf die Stimmung in der Industrie durch.
